Aus dem sonnigen Italien beehren uns die vier Herren von Planethard und legen nun nach der EP "So Good!" aus dem Jahre 2004 und zahlreichen Support-Auftritten im Vorprogramm von Größen wie Europe und Gotthard oder auch einem Gig beim Gods Of Metal-Festival 2007 ihr Debütalbum "Crashed On Planet Hard" vor.

Angeführt vom fähigen Sänger Marco Sivo, der stimmlich stellenweise einem gewissen Axl Rose unglaublich ähnelt, präsentieren Planethard 10 klassische Hardrock-Songs mit einigen Sleaze-Anleihen, die mich zwar definitiv nicht vom Hocker hauen, aber durchaus für ein angenehmes Hörerlebnis sorgen. Obwohl handwerklich ohne Tadel und auch produktionstechnisch ohne wirkliche Defizite wird die Schwäche des Quartetts gleich beim ersten Durchlauf offensichtlich. Trotz eingängiger Melodien und auch dem einen oder anderen schönen Chorus fehlt ganz einfach das letzte, entscheidende Quäntchen Hitfaktor. Ohne Zweifel sind "Unchain My Heart", "Kill Me (But First Kiss Me)" oder auch "You Got That Fire" nette Partysongs – aber auch nicht mehr. Ein einziges Mal – bei der Ballade "She" haben Planethard dieses letzte bisschen Killerinstinkt gefunden. Schön schmalzig ohne auch nur ein Klischee dieser Musikrichtung auszulassen, hat die Truppe hier einen Hitsong für die Ladies zusammengezimmert, der sogar auf 80er-US-Millionenseller-Alben eine gute Figur gemacht hätte. Ja, ja – wenn´s darum geht, auf Frauen Eindruck zu schinden – ziehen unsere südlichen Nachbarn alle Register.

Potenzial haben Planethard allemal. Dazu besteht überhaupt kein Zweifel. Wenn es gelingt beim Songwriting noch ein wenig zuzulegen, wird der nächste Longplayer garantiert eine Granate. Für Hardrock-Freunde ist "Crashed On Planet Hard" dennoch ein mehr als antestungswürdiges Debüt geworden.