Abgesehen davon, dass sämtliches Songmaterial auf "One" - dem Debütalbum einer Band namens Circular Logik - puren Durchschnitt darstellt, fehlt mir auf diesem Silberling stilistisch der berühmte „rote Faden“. Das beginnt beim Opener "Welcome Home", der in Minute 1 rüberkommt wie ein geiler, reinrassiger, instrumentaler Gitarren-Song, nur um sich in der Folge durch unnötige Sperrigkeit selber abzustechen. Im weiteren Verlauf des Albums gibt´s dann mit "Right Here" einen Akustikgitarren-Song im Stile von Blind Melon´s "No Rain", mit "You Make Me Weak" einen Singer-Songwriter-mäßigen Song im Ritchie Kotzen-Stil, mit "Since You´ve Been Gone" eine Ballade, mit der ich persönlich überhaupt nichts anfangen kann und mit "Time Killer" einen ziemlich alternativen Modern Rock-Song, der ebenso wenig begeistert. Zwischen diesen Produkten der Abarbeitung vieler verschiedener Epochen der Rockmusik platziert Mastermind und Bandleader Phil Vincent klassische Hardrock-Songs, die teils ziemlich lau ("Killing Me Inside") und teils ganz gut klingen, wie z.B. "Hard To Find" mit seinem leichten AOR-Touch („roter Faden“!!!) oder auch "Led Wait" mit starkem Kingdom Come-Einschlag im Chorus.

Wie so oft zuvor sei an dieser Stelle wieder einmal erwähnt, dass Hardrock-Alben ohne ein Mindestmaß an gelungenen, eingängigen Gesangslinien vergleichbar sind mit Pommes ohne Ketchup, mit Sommer ohne Barbecues, mit Pizza ohne Käse oder mit Kasperl-Aufführungen ohne den Clown Habakuk – nämlich stinklangweilig und entbehrlich. Selbst nach dem wiederholten Versuch des „Schönhörens“ dieses Albums bleibt nicht ein Riff, nicht eine Gesangslinie hängen. So kann man als Band aus der Masse nicht herausstechen, auch wenn die Leadgitarren-Arbeit auf "One" von allererster Güte ist und daher den Punkte-Score dieses Reviews um einen halben Bonus-Punkt erhöht. Trotzdem - zählen tun nun mal die Songs und die sind einfach nicht gut genug.

Folglich gibt´s für ein Durchschnittsalbum auch nur eine durchschnittliche Note und konsequenterweise auch keine Kaufempfehlung.