Also das nenn’ ich doch endlich wieder einmal eine schöne Überraschung!
Doch von Vorne: Was kann dabei herauskommen, wenn sich ein illustrer Haufen Musiker aus so unterschiedlichen Bands wie Coercion, (ex-)Grave, Distaste, Avulsed und Thirdmoon zusammentun, um ein Album rauszubringen?
Um es kurz zu machen, tatsächlich fließen die jeweiligen Stärken der genannten Truppen zu einem homogenen Ganzen zusammen, die Brachialkeule von Coercion mit der Härte Distastes treffen auf die wohlige Rohheit Avulseds sowie den betonten Gitarren von Thirdmoon.
Das Grundgerüst bildet eher modernerer Death/Grind amerikanischer Prägung, irgendwo in der Schnittmenge aus (älteren) Aborted, Leng T’che und eben diversen US-Größen wie beispielsweise Misery Index, nicht unbedingt bahnbrechend innovativ und auch nicht ganz in der Liga der genannten Bands (was nicht als abwertend misszuverstehen sein soll, nicht umsonst zählen jene zur Elite des Genres...), ganz egal, weil doch extrem Laune verbreitend, noch verstärkt durch die gelungene, fette Produktion.
Ein zusätzliches würzen mit Old-School-Zitaten kommt dem Material noch mehr entgegen, um mit satten Doublebassattacken und dampfwalzenschweren Riffs alsbald Genickschmerzen zu verursachen. Glücklicherweise verhudelt sich das Quartett dabei nicht in selbstzerstörerischer Frickelei (obwohl die musikalischen Fähigkeiten mit Sicherheit vorhanden sind), sondern achtet viel mehr auf Power und Wut, so wie man sich das nur wünschen kann!

Für das Songwriting zeichnet sich Wolfgang Rothbauer verantwortlich, hauptamtlich bei Thirdmoon/In Slumber aktiv, der hier einmal mehr den Beweis antritt, dass er wirklich eingängige, locker auf internationalem Niveau mitmischende Songs schreiben kann (was er allerdings schon seinerzeit spätestens mit den 2. und. 3. Thirdmoon- Alben gezeigt hat)!

Dieser internationale Frontal-Betonwatschenverband drückt von vorn bis hinten, man erlebt keinen Moment als “Füllstoff“, "Aeons" ist eine in sich abwechslungsreiche Scheibe, wo noch jedem Song seine eigene Identität gegeben wurde, zwischendurch auch `mal vom Gaspedal gegangen wird und jede Note stimmt- insgesamt gibt’s einfach nonstop einen auf die Mütze – recht so!
Sollte jeder (modernere) Deather antesten, es lohnt sich!