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Cover  
Seventh Avenue - Terium (CD)
VÖ: 28.03.2008
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Art: Review
Maggo
Maggo
(323 Reviews)
6.0
Wundert Euch nicht, wenn Ihr mich in nächster Zeit einmal bei „Wetten Dass…“ als Wettkandidat seht. Ich wette, dass ich aus 100 mir unbekannten zufällig ausgewählten Neuerscheinungen mit 100-prozentiger Trefferrate innerhalb der ersten paar Hör-Sekunden bestimmen kann, ob das Release von einer deutschen Band stammt oder nicht. Ich weiß zwar nicht, ob dies objektiv schwierig ist, aber speziell im Metal-Bereich klingen die meisten deutschen Bands so unglaublich deutsch. Deutscher geht´s eigentlich gar nicht mehr. Macht das Sinn?

Seventh Avenue ist wieder mal so eine Melodic Metal-Truppe, die das „Made In Germany“-Mal groß auf der Stirn eingebrannt hat. Die Mannen rund um Sänger/Gitarrist und Bandkopf in Personalunion Herbie Langhans werken im heimatlichen Wolfsburg schon seit 1989 an ihrer Musikerkarriere. Inklusive dem neuen Silberling "Terium" brachten es Seventh Avenue bisher auf 6 Alben plus 1 EP. Erfolgstechnisch ist man in Südamerika und Japan mit dem bisher Erreichten durchaus zufrieden, in Europa sollte aber ohne Zweifel noch der eine oder andere Euro mehr aufs Bandkonto überwiesen werden. Ob dies mit "Terium" allerdings ein realistisch gestecktes Ziel ist? Meine Einschätzung: zweifelhaft.

Am soliden Riffing, am fantastischen Gesang des Herrn Langhans, der seinem Kehlkopf wohltuenderweise überwiegend tiefere Töne entlockt und nur selten in hodenlose Frequenzbereiche vordringt und am tadellosen Songwriting, bei dem es der Band ganz gut gelingt, die genre-übliche Double-Bass-Fadesse mit dynamischen, abwechslungsreichen Einwürfen erträglich zu gestalten – an diesen drei Dingen wird das Vorhaben europaweiter Erfolg garantiert nicht scheitern. Wer Gamma Ray, Blind Guardian oder auch Helloween gut findet, wird sich auch mit Songs wie "Crowd In The Dark", "Terium", "Futures Dawn" oder auch "New Era" anfreunden können. Immer wiederkehrende zweistimmige Gitarren-Leads der Marke Iron Maiden verleihen zusätzliche Würze. Aber auch die können das große Manko von "Terium" nicht ausgleichen. Nämlich die ohne Ausnahmen austauschbaren Gesangslinien, die man vor 20 Jahren schon 1000 Mal gehört hat. Die Mehrheit der Refrains wandert zudem am schmalen Grat zwischen angenehmer Eingängigkeit und purem Kitsch. Die finale Zuordnung ist natürlich Geschmackssache. Ich tendiere eher zu Letzterem.

Die Produktion von Mastermind Langhans gibt keinen Grund zur Kritik. Mit 15 Songs bzw. einer vorbildlichen Spielzeit von knapp 72 Minuten bekommt man auch genug Ware für sein Geld. Tatsache bleibt aber, dass Seventh Avenue mit "Terium" aus der großen Masse leider nicht heraussticht.
Trackliste
  1. Under The Surface
  2. Crowd In The Dark
  3. Terium
  4. Authorities
  5. Futures Dawn
  6. Brighter Than The Sun
  7. Needs
  8. Two Masters
  1. Hands Of The King
  2. Priests And Servants
  3. Trail Of Blood
  4. Betrayal
  5. Way To The Stars
  6. Innocence
  7. New Era
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