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Whitecross - Nineteen Eighty Seven (CD)
Label: Retroactive Records
VÖ:
28.03.2008
Art: Review
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Ehrlich gesagt hat mich die christliche Rock-Szene der USA in den 80ern rund um Bands wie Stryper oder auch die hier im Spotlight stehenden WHITECROSS überhaupt nicht interessiert. In der dekadenzschwangeren Lebensauffassung dieser Dekade hat im südlichen Kalifornien außerhalb der eigenen, bibelfesten Zirkel Musik wie diese nicht wirklich viele Fans gewinnen können. Sixx und Konsorten haben eben einfach rebellischere, attraktivere Sünden begangen, als den Krawattenknoten der Schuluniform schlampig zu binden (nachzuschlagen in "The Dirt" - Anm.d.Red.).
Grund dieser kleinen Reminiszenz ist das Werk "Nineteen Eighty Seven" der zuvor angesprochenen Band Whitecross. Hierbei handelt es sich um eine komplett neu aufgenommene Version des Whitecross-Debütalbums inklusive Bonustracks. Und abgesehen von den Texten, die aus jeder Predigt einer Sonntagsmesse stammen könnten, wird hier durchaus geile Musik dargeboten. Stilistisch orientiert sich die Band überwiegend an der legendären Sunset Strip-Combo Ratt. Songs wie "Enough Is Enough", "Seein´ Is Believin´" oder auch "Signs Of The End" könnten jeder beliebigen Platte der räudigen Rinnstein-Ratten entnommen sein, auch aufgrund der Tatsache dass Sänger Scott Wenzel´s Stimme immer wieder mal große Ähnlichkeit mit der des Ratt-Frontschwengels Stephen Pearcy aufweist. Ansonsten mischt man des Öfteren eine gesunde Dosis Van Halen in den Soundmix ("Lookin´ For A Reason") oder garniert die Songhäppchen sogar mit klassischen AOR-Refrains der Marke Journey wie beim gelungenen Opener "Who Will You Follow". Über all dem überwiegend hervorragenden Songmaterial thront auf "Nineteen Eighty Seven" jedoch die grandiose Gitarrenkunst von Six-Stringer Rex Carroll. Der Mann führt eine feine Riff-Klinge und soliert auf absolutem Top-Niveau gleich hinter einem gewissen Eddie Van Halen. Mit "Nagasake" hat Mr. Carroll auch sein eigenes "Eruption" auf dem Longplayer inkludiert. Cremiger kann man 80er Hardrock auf dem Stromruder nicht interpretieren. Laut Promozettel hat der gute Rex über die Jahre zahlreiche Preise namhafter Gitarrenmagazine gewonnen. Komisch nur dass mir der Name Carroll noch nie unter gekommen ist, habe ich doch über einen langen Zeitraum jedes Gitarrenmagazin geradezu fanatisch gehortet. Na egal, verdienen tut´s der Mann auf alle Fälle. Wollen wir hier nicht weiter nachbohren.
Fazit: Vom nostalgischen Standpunkt aus gesehen liefern Whitecross mit "Nineteen Eighty Seven" einen Retro-Pflichtkauf ab. Wen die christlichen Lyrics nicht stören, hat überhaupt keinen Grund, sein sauer verdientes Geld hier nicht gegen ein hervorragendes 80er-US-Hardrock-Album einzutauschen. 7.5 Punkte für die Songs + ein kleiner Bonus für den enthaltenen Gitarren-Wahnsinn. Amen.
Trackliste
- Who Will You Follow
- Enough Is Enough
- He Is The Rock
- Lookin´ For A Reason
- No Way I´m Goin´ Down
- Seein´ Is Believin´
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- All I Need
- Nagasake
- Signs Of The End
- Love On The Line (Bonustrack)
- Re:Animate (Bonustrack)
- + 4 hidden outtakes
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