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Cover  
Jenx - Fuseless (CD)
VÖ: 28.03.2008
Homepage
Art: Review
Professor Röar
Professor Röar
(123 Reviews)
8.0
Frankreich, traditionell nicht unbedingt eine Metal-Nation, hat doch ab und an kleine, feine Acts zu bieten. Zu diesen zählen ab heute auch Jenx, ein Vierergespann, das sich brutalem Metalcore und Industrial verschrieben hat. Betonhart und eiskalt ist dann auch der Maschinenmetall, der einem auf dem Erstling "Fuseless" geboten wird. Primär schleppend gehen die Franzosen zu Werke, nur selten wird wirklich in high speed gesägt, dafür aber mit umso mehr brachialer Urkraft. Beinahe jeder Song ist eine ultraheftige wall of sound aus mächtigen Gitarrenriffs und maschinenartigen Drums, monoton und mit chirurgischer Präzision ausgeführt. Gitarrensoli scheinen Jenx für unnötigen Schnickschnack zu halten, und das in ihrem Fall zu Recht, denn diese Breitseite benötigt keine Griffbrettwichserei: Härte wird hier durch Reduktion auf das Allernötigste erreicht, Akzente setzt die Sampling-machine, nicht der Saitenakrobat. Nicht selten fühlt man sich an die Ministry'schen Soundmonolithen erinnert, noch öfter aber drängen sich Vergleiche mit Fear Factory auf, die diese Spielart des Metal quasi perfektioniert haben. Besonders Vokalist und Basser Xavier Bertrand scheint sich Fear Factorys Burton C. Bell zum Vorbild erkoren zu haben. Bertrands gequält-brutales Shouting passt hervorragend zum unterkühlten Gesamtsound von Jenx, lässt jedoch für zukünftige Veröffentlichungen noch Raum für Verfeinerung, denn etwas mehr Abwechslung und Melodie im Gesang würde die Musik von Jenx gleich um einiges eigenständiger wirken lassen. Somit bleibt derweilen die fehlende Originalität zu bemängeln, diese wird aber durch das kompakte Songwriting und die äußerst transparente und wuchtige Produktion wieder wett- bzw. plattgemacht.
Anspieltipps sind im Falle von Jenx schwer zu geben, da das gesamte Album wie aus einem Guss daher rinnt, da sticht kein Song wirklich heraus, das hohe Qualitätsniveau wird durchgehend gehalten. Wer dennoch nur kurz Zeit hat, möge sich den Song "Crawling Again" gönnen, eine stahlharte Letaldosis an geronnenem Magma, ein Song wie ein Kreissägeblatt quer durch beide Gehirnhemisphären, in dem lediglich der melodiöse Refrain vor der endgültigen Schädelimplosion rettet.
Der Professor setzt hierfür 8 (von 10) punktgenaue, messerscharf präzise Skalpelleinschnitte und hofft, dass Jenx bis zum nächsten Album noch fleißig Hausübungen machen und etwas an Eigenständigkeit gewinnen mögen – denn nur damit wäre ein Aufstieg in die nächsthöhere und somit oberste Klasse des Eurometal zu rechtfertigen. Danke, setzen.
Trackliste
  1. Hole
  2. Kira
  3. Acht
  4. Crawling Again
  5. Doesn't Hurt Anymore
  6. Mute
  1. Overloaded
  2. Pulsions
  3. Unusual
  4. Last Fuse
  5. Falter
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