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9.0
Jetzt mal ganz ehrlich. Klingelt´s bei irgendjemandem von Euch, wenn er den Namen X-Sinner hört? Nein… ist ja auch keine Schande. Trotzdem frage ich mich, wie eine solch grandiose Band Ende der 80er/Anfang der 90er unter meinem Radar unerkannt durchschlüpfen konnte. Vor mir liegt nämlich das neu eingespielte Re-Release des ´91er-Albums "Peace Treaty", das sich von der damaligen Originalfassung nur dadurch unterscheidet, dass die Ballade "Hold On" durch einen neuen Song namens "Fire It Up" ersetzt wurde, der dem neu aufgelegten Werk zugleich auch als Namensgeber und Opener diente.
Diesen halbgaren Eröffnungs-Frischling wollen wir jedoch ganz schnell wieder aus unserem Gedächtnis streichen und für den Rest des Albums rufe ich roten Hit-Alarm aus. Schutzschilde hoch und alle Mann auf Gefechtsstation, denn X-Sinner liefern mit "Fire It Up" ein Lehrbeispiel für effektives Songwriting ab. Die Ami-Truppe perfektioniert die 4-Akkorde-Herangehensweise und zeigt einer gewissen Combo aus Australien, die seit "The Razor´s Edge" nichts wirklich Überragendes mehr präsentieren konnte, so richtig wo´s langgeht. Das ist Hardrock in seiner ursprünglichsten Form. Simple Drum-Grooves gepaart mit räudigen „Leck mich am Arsch“-Riffs und wunderbar dreckigen, aber trotzdem stadiontauglichen Killer-Refrains inklusive brechender Backgrounds ziehen einem Mr. Angus Young vorerst einmal die Schuluniform aus. Natürlich klingt das Ganze schwer nach AC/DC-Klon. Speziell die Lead-Vocals und das Riffing lassen diesbezüglich überhaupt keine Zweifel aufkommen. Der kleine, aber feine Unterschied liegt jedoch darin, dass X-Sinner ziemlich oft hymnische, Def Leppard-verdächtige Refrains über das AC/DC-Soundkleid streifen und somit eine Art „Best Of Both Worlds“-Effekt erzielen ("Rollin´ Thunder", "Don´t Go", "You Got Me"). Anspieltipps zu nennen ist müßig, denn Formschwankungen gibt´s von Song Nummer 2 bis 10 keine zu vermelden. Das Album ist ein Gesamt-Highlight. Fazit: Wäre das Musikbusiness in irgendeiner Form gerecht, hätte "Peace Treaty" damals eine Platinauszeichnung nach der anderen kassieren müssen. Anno 1991 gab es jedoch ohne MTV-Rotation auch keine nennenswerten Verkaufszahlen. Die werden X-Sinner wahrscheinlich auch mit der Neuauflage ihres Klassikers nicht erreichen. Wer jedoch AC/DC nicht abgeneigt ist, für den ist "Fire It Up" ein absolutes Muss. Der „verpflichtendste Pflichtkauf“ seit Hardcore Superstar´s "Dreamin´ In A Casket" (zum Review...). Hitgarantie. Trackliste
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