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7.5
Wer sich im Jahre 2008 als Metal-Band Powerworld tauft, brockt sich zunächst mal einen nicht unwesentlichen Startnachteil ein – nämlich vorschnell in eine ziemlich klischeebehaftete Schublade kategorisiert zu werden. Auch Rezensenten, sofern sie nicht zur „True-Fraktion“ gehören, jagt das Wort „Power“ im Bandnamen in Erwartung monotoner Doublebass-Langeweiler mit Kindergeburtstagsrefrains meist kalte Schauer des Entsetzens über den Rücken. Diese Befürchtung stellt sich zwar nach diversen Durchläufen des selbstbetitelten Debütalbums von Powerworld als grundlegend falsch heraus. Jedoch hätte das Kennenlernen einfacher sein können.
Damit habe ich den Hauptkritikpunkt an diesem Release schon vorweggenommen, denn ansonsten gibt´s hier kaum etwas zu bemängeln. Kurz noch eine personelle Vorstellung der Truppe aus Germany. Powerworld´s Mitglieder haben überwiegend bekannte Bandnamen in ihren Lebensläufen – Bassist Ilker Ersin tönte schon in Freedom Call und Moon´Doc tief, Ersin´s Spezl Barish Kepic klampfte bei Jaded Heart, Drummer Jürgen Lucas spielte bei At Vance und auch Keyboarder Nils Neumann von Freedom Call ist kein ganz Unbekannter mehr. Nur der blutjunge Sänger Steffen Brunner kann bei dieser „Name-Dropping-Orgie“ noch nicht mitmachen. Zur Musik. Powerworld sind zwar genauso wenig „unique“ (also einzigartig – wie´s der Promozettel uns glauben machen will) wie der FC WACKER bundesligatauglich. Doch bieten sie interessierten Hörern erstklassigen, eingängigen, klassischen, melodischen Metal mit einer zarten Prise Prog gewürzt. Die gefürchtete Doublebass wird ebenso dezent eingesetzt wie die hervorragenden Keys, die den Songs den letzten Pfiff verleihen. Komischerweise wurden die zwei besten Songs des Albums mit Startnummer 11 bzw. 12 – also ganz am Ende des Starterfeldes gereiht – versehen. "Don´t Walk On Broken Glass" ist ein grandioser Uptempo-Kracher mit geilem Riff und starkem Chorus, der einem die Adern vom österlichen Cholesterin-Schub wieder freibläst. "Our Melody" zeigt die gleichen Qualitäten im Midtempo-Kleid. Weitere Highlights sind definitiv das bärenstarke "Lake Of Eternity" oder auch das nicht minder rockende "Your World Is Mine". Wie einige andere Genre-Genossen zählen auch Powerworld zu den Bands, die einen 80er Pop-Song verhartwursten. In diesem Fall handelt es sich um Cutting Crew´s "I Died In Your Arms". Ist super gemacht. Mir gefällt´s. Ist jedoch generell wahrscheinlich Geschmackssache. Die kompletten Ausfälle wurden auf einen einzigen Track – nämlich dem stinklangweiligen "Breaking The Silence" - begrenzt. Ansonsten bleiben die restlichen Songs allesamt im grünen Bereich, obwohl refrain-technisch dann doch nicht immer alles Gold ist, was glänzt. Handwerklich durch die Bank hervorragende Leistungen, auch wenn der gute Steffen gesanglich dann doch das eine oder andere Mal in obere Frequenzbereiche vordringt, die man in dieser Intensität und Dauer nicht immer haben muss. Aber Schwamm drüber – Stimmzwilling Kotipelto von Stratovarius „quält“ uns ja auch oft damit. Das gehört zu dieser Art von Musik einfach dazu. Die Produktion lässt keine Wünsche offen. Daumen hoch. Fazit: Powerworld setzen mit ihrem Debüt garantiert keine neuen Maßstäbe. Wer jedoch auf Melodic Metal steht, erhält einige wirklich sehr gute, im Genre-Vergleich ziemlich abwechslungsreich gestaltete Songs präsentiert. Ohne Zweifel tendiert so manches in die „1000x-Gehört“-Abteilung. Der eine oder andere Chorus schrammt auch mal haarscharf an der Kitschgrenze vorbei. Gesamt gesehen – aber durchaus ein gelungenes Album. Trackliste
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