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10.0
Steve Lukather muss man nicht vorstellen. Jedermann/-frau im Alter von 2 bis 99 kennt Toto und deren Hits, wobei ich sofort hervor streichen will, dass Steve Lukather keiner dieser Altstars ist, die ihre längst vergangenen „Fifteen Minutes Of Fame“ bis in die Unendlichkeit melken und nicht imstande sind, brauchbaren neuen Hörstoff zu präsentieren. Ganz im Gegenteil, das neue Soloalbum "Ever Changing Times" ist wohl das durchdachteste, abwechslungsreichste, songwriterisch überragendste und gefühlvollste Album der jüngeren Vergangenheit.
Obwohl stellenweise härter rockend als der typische Toto-Sound hat "Ever Changing Times" zwar wenig bis nichts mit Hard Rock oder Heavy Metal zu tun, ist aber ein perfektes Rock-Album mit Pop-, Jazz-, Fusion-, Soul- und Prog-Elementen. Besonders Anhänger des letztgenannten Genres sollten ihre Ohren spitzen, denn Mr. Lukather veranschaulicht dieser Musiker-Spezies eindrucksvoll, wie man solche Elemente songdienlich und homogen in eingängiges Songwriting einfließen lassen kann ohne den Songfluss damit total abzustechen. Bestes Lehr-Beispiel dafür ist Song Nummer 6 "Jammin´ With Jesus", liebe „ohne 17/62-Takt geht gar nichts“-Gemeinde!!! Zuhören und lernen… Aber auch die restlichen 10 Songs können absolut überzeugen. Der Title-Track. Genuß pur. Ein relaxter, gefühlvoller Rocksong zum Auftakt mit Ohrwurm-Chorus und einem typischen Lukather-Gitarrensolo. "The Letting Go" - ein langsamer, gemütlicher Wahnsinns-Song mit Gesang plus Klavier- bzw. Percussion-Begleitung, dezenter aber effizienter Gitarrenuntermalung und einem super anschmiegsamen, stimmungsvollen Refrain. "New World" - wiederum ein Klasse-Song mit begnadeter Instrumentierung, feiner Bridge und anschließendem Powerchorus mit einem geilen Gitarrenfill, starkem Zwischenteil und einem abschließenden Killer-Solo über das Outro. "Tell Me What You Want From Me" beginnt balladesk, um später mit einem heavy Hardrock-Riff in einen aggressiven Lukather-untypischen Chorus zu münden. Auch die klassischen Balladen sind ohne Übertreibung grandios. Ob "I Am" oder "Never Ending Nights", so muss das klingen. Das ist Songwriting von einem anderen Stern. Lukather´s Gitarrenkunst hört man in jedem Ton, jeder Note. Der Mann weiß instinktiv, wann was, wo und wie zu spielen ist. Die Gitarre lässt den Songs Raum zum Atmen, rockt auf den Punkt wo notwendig und verfeinert mit unendlichem Feeling jede Komposition zum Gourmet-Häppchen. Dazu dieser kristallklare, feine Gitarrensound. Überhaupt hat die gesamte Produktion diesen „Millionen Dollar“-Sound. Unglaublich krisp und transparent setzt sie diesen Traum-Songs das letzte Sahne-Häubchen auf. Fazit: Ob vor 30 Jahren oder heute. Gute Musik ist einfach gute Musik. Und Steve Lukather „is delivering the goods“ wie man auf Englisch sagt. Metaphorisch gesprochen ist "Ever Changing Times" musikalisches Filet Mignon statt grobfaserigem Suppenfleisch, feinster Armani-Stoff statt KIK-Polyester-Fetzen, Broadway-Show statt Dorfbühne – kurz gesagt: schwermetallische Musikkonsumenten, die ihren Horizont derart erweitern können, um solch ein Top-Album überhaupt schätzen zu können, die erkennen, welch Meisterwerk hier geschaffen wurde, auch wenn´s „nicht scheppert“, werden um den käuflichen Erwerb dieses Releases nicht drum rum kommen. Ein Pflichtkauf und mein erster 10er, seit ich bei Darkscene tätig bin. Trackliste
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Reviews
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13.04.2023: Soloalbum und erster Track im Videoformat05.01.2013: Neues Album "Transition" 01.12.2010: Mit neuem Werk gleich sechs Mal in Österreich! 23.04.2008: Videoclip zu "Ever Changing Times". Interviews
08.04.2011: Das Business ist erbarmungslos, und Scheidungen sauteuer ... |
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