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Cover  
Los Deepest - How Low Can You Go? (CD)
Label: Burnside Records
VÖ: 25.10.2007
Homepage | MySpace
Art: Review
Maggo
Maggo
(323 Reviews)
5.0
Was hab ich mich gefreut, als ich vor einiger Zeit dieses Release in meinem Briefkasten vorgefunden habe. Bandname Los Deepest. Albumtitel "How Low Can You Go?". Cooler geht´s kaum. Das Artwork absolut top, wenngleich auch zu 99% von Gemini Five´s "Babylon Rocket"-Album (zum Review) abgekupfert. Aber egal. Die Akteure geben sich geschmeidige Künstlernamen wie Johnny Roulette, Robert Unbelievable oder Josy Coyote. Das sind Jungs genau nach meinem Geschmack und noch dazu Landsleute. Kaum zu glauben – da liegt doch glatt ein österreichisches Glam-/Sleaze-/Rotzrock-Produkt vor mir. Echt geil. Rein damit in den Player.

Unzählige Rotationen später hinterlässt dieses Album jedoch leider immer noch einen recht zwiespältigen Eindruck bei mir. Wäre "How Low Can You Go?" als Demo bei mir gelandet, wäre das Fazit sicher in die Richtung „solides Demo einer aufstrebenden heimischen Band“ gegangen. Für ein echtes, sozusagen „erwachsenes“ Release muss man als Rezensent aber höhere und auch internationale Maßstäbe anlegen. Und diese Ansprüche erfüllt die Truppe aus Aspern – trotz aller Sympathie meinerseits – über weite Strecken nicht oder nur ungenügend.

Die Songs sind großteils ganz okay und auch kompetent eingespielt (abgesehen von den Gitarren-Soli – die sind schon ziemlich am unteren Limit). "101", der Titelsong "How Low Can You Go?" und auch "One Last Night" sind richtige Gute Laune-Rocker mit ansatzweise starken Refrains, die sich vom restlichen, eher durchschnittlichen Material positiv abheben. Jedoch auch diese sehr guten Momente der Scheibe müssen leider kritisch kommentiert werden, am Beispiel des Title Tracks. Wie erwähnt ein geiler Song, ABER die Suche nach einem „echten“ Leadsänger wird Los Deepest zum Erreichen höherer Ziele nicht erspart bleiben. Live fallen die stimmlichen Defizite sicher nicht so auf, aber im Studio fehlt die Kraft, der Ausdruck und auch der eine oder andere richtige Ton. Kritikpunkt Nummer 2 – die Backgrounds. Fette Backgrounds sind in diesem Genre unverzichtbar. Die müssen einen wegblasen. Die hier produzierten Backgrounds erfüllen diesen Zweck gar nicht und eigentlich muss man sie als amateurhaft bezeichnen. Warum? Ganz einfach. Anstatt einige Stimmen perfekt arrangiert, auf den Punkt genau eingesungen zu kombinieren und damit den erforderlichen Druck zu erzeugen, ähneln diese Backgrounds mehr einem Wirtshausgegröle. Unkoordiniert, der Einsatz nie gemeinsam auf der Eins und damit verschwommen anstatt mächtig, lasch anstatt druckvoll.

Zurück zu den internationalen Maßstäben, die natürlich auch für die Produktion gelten. Sorry – aber mehr als gute Demoqualität ist das nicht.

Fazit: In einem Genre, in dem sich Los Deepest momentan mit absoluten Überfliegern wie Hardcore Superstar und Crashdiet - um nur zwei zu nennen – vergleichen lassen müssen, kann man sich als „kleine“ Band keine musikalischen oder produktionstechnischen Defizite leisten, wie sie "How Low Can You Go?" aufweist. 6.5 Punkte für die Songs mit unvermeidlichen, deutlichen Abzügen in der B-Note.
Trackliste
  1. Rid Of You
  2. 101
  3. How Low Can You Go?
  4. One Last Night
  5. Chemical Haircut
  6. Don´t Touch Don´t Kiss
  1. Shut Up & Dance
  2. Shot Thru Your Heart
  3. Wasteland
  4. My Favourite Girlfriend
  5. Insert Coin
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