Damals noch sehr düsterer Sound für mich als kleinen Jungen, aber die Masters-of-the-Universe-liken Zwischenstücke haben mich tiefer in diese Welt blicken lassen und gewährten mir eine musikalische Fundgrube, nein, eine Lebensquelle für mein musikalisches Interesse. Exorcist war der Legende nach die erste Band, die ein Black Metal Album aufgenommen hatte. Dieses wurde von Virgin Steele Sänger David DeFeis produziert. Aus anderen Wäldern hört man hingegen die Vögel zwitschern, die da in ihrem Gezwitschere behaupten, Virgin Steele hätten die Scheibe als Spaß-Projekt selbst aufgenommen. Von weiter hinter den sieben Bergen kann man aber auch manchmal die sieben Zwerge singen hören, daß die Band Exorcist bei den Aufnahmen vom Wahnsinn befallen worden ist und DeFeis daraufhin die Platte selbst zu Ende gestellt hat. Möglicherweise kann man sogar auf einigen Virgin Steele Veröffentlichungen Riffs und Melodien, die auch auf "Nightmare Theatre" gespielt wurden, hören.
Doch von all diesen schon fast vergessenen Legenden kann sich die Musik selbst noch hier im Jetzt, im einundzwanzigsten Jahrhundert, am Leben erhalten. Zum Beispiel wenn ich mir diese Scheibe wieder einmal auflege.

Prinzipiell würde man heutzutage, glaube ich, wohl eher sagen, "Nightmare Theatre" wäre eine alte Thrash Scheibe. Doch handelt es sich, meines Erachtens nach vielleicht, da ich die Texte nicht in abgedruckter Form habe, thematisch gesehen doch wohl um Black Metal, da es möglicherweise ein Konzept über eine richterliche Auferlegung gegen das Hexentum und deren Exorzismus durch Verbrennen behandelt und dafür auch Okkulte Themen anschneidet, jedoch aber eine gewisse Grundstimmung von Humor spürbar ist. Idiotische Erklärung. Die Musik ist einfach eingängig und aufmuntert und hart und zäh und pickend und flüssig und einfach und hymnenhaft und kotzend und und und…
Es macht einfach Freude diese Scheibe anzuhören. Man lebt ja nur einmal… …und dennoch verhöckern einige dieses Meisterwerk zu den schündigsten Tiefpreisangeboten auf dem nächstbesten Flohmarkt. Sachen gibt es heutzutage. Exorcist sind Kultur aus unserer Vergangenheit. Dafür haben wir am Schulhof gelebt, wenn wir mit unserer langen Haaren von den trendy Roxette-Hörern ausgelacht wurden. Jeder Song ein Knaller. Einen einzelnen Song, aber auch wenn es heißt ein paar Lieder, auszuwählen als Anspieltipp, ist schier unmöglich. Aber bei Interesse kann man sich sicher was rausgoogeln.