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8.0
Fast könnte man meinen, die Würzburger setzen dieser Tage zur zweiten Reunion an, liegt das offizielle Comeback und insgesamt dritte Album namens "Collision Course", welches gleichfalls auf dem damals recht jungen Label AFM erschien, sage und schreibe acht (!) Jahre zurück. Woran es gelegen haben mag, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Tatsache ist jedenfalls, dass Sänger/Gitarrist/Kompositeur/ex-Manta Prototyp Charly Steinhauer stets Qualität ablieferte: "Product Of Imagination" (1987), "Heresy" (1989) und besagter Kollisionskurs stehen zweifelsohne für Deutsche Wertarbeit, der eigentlich nie so richtig Tribut gezollt wurde - zumindest über die Grenzen Deutschlands hinaus. Präziser gesagt handelt es sich um eine feine Melange aus melodischem Speed Metal und Thrash, an der sich nun das aktuelle Geschoß mit dem verheißungsvollen Titel "Electrify" messen lassen muss …
Wer nun erwartet, dass Paradox hier das Rad etwa neu erfinden würden, liegt etwas daneben. Nichts desto trotz weiß der Fingerflinke Herr Karl ziemlich genau, was er will und was er kann. Und siehe da: es gelingt der routinierten Quadriga doch auf beachtlich geschickte Weise, Tradition und Moderne zu verknüpfen. Dies liegt nicht nur an der zeitgemäßen Produktion, denn an den tough arrangierten Tracks, die vor allen Dingen mit unzähligen Spannungsbögen aufwarten und gewissermaßen seitens der Hörers erobert werden wollen. Sicher, Speedpassagen und Halftimeparts werden meist nach dem typischen Schema F kombiniert und die vertrauten Harmonyleads sowie die gepflegte Widerhakenkultur erkennt man auf Anhieb, ja einwenig fühlt man sich sogar an glorreiche "Product Of Imagination" Zeiten zurück versetzt, genau jene Phase bzw. Scheibe, die seinerzeit wiederum von Testament's "The Legacy" und Metallica's "Ride The Lightning" stark geprägt war. Schwachpunkt wird man auf "Electrify" – so viel sei prophezeit – schwer finden. So kristallisiert sich allmählich ein in sich stimmiger, konzeptionell zusammenhängender Metal Soundtrack heraus, dem zwar primär das nötige Quantum Ohrwurmtauglichkeit (die Refrains betreffend) eher mangelhaft erscheinen mag, im Endeffekt es dann aber doch schafft, anhand haufenweise glanzvoller Momente zu überzeugen. Über die volle Distanz. Genau dies ist das wahre Geheimnis: die Songs wachsen und wachsen und kommen auch ohne Effekthascherein oder Griffbrettverenkungen zur Entfaltung, obschon der Steinhauer dann und wann sehr wohl weiß, wie ein pfeilschnelles Soli sich ins Bild nahtlos einfügt. Und wie man treffsichere Stakkatoriffs rausfeuert, hat er ohnehin nicht verlernt. Somit sollte den anderen Akteuren der verdiente Respekt mitnichten verwehrt bleiben, denn die höchst präzise Rhythmusfraktion (Olly Keller/Roland Jahoda) und Kai Pasemann an der zweiten Axt haben es ebenso drauf. Fazit: Das lange Warten hat sich gelohnt. Paradox werden zwar nicht mehr groß ins Geschehen eingreifen oder einen Innovationspreis ergattern, sollten aber neben Traditionistenkreisen doch jüngere Hörerschichten erreichen. Sei's dem Karl und seinen Gefährten gegönnt. Mich persönlich vermögen so genannte Konzeptalben heute nicht mehr sonderlich reizen, wer sich aber mit "Electrify" inhaltlich auseinander setzen will, dem sei das Thema Internetzeitalter mit möglichen Folgen schon mal voraus geschickt. Noch was: Fans der alten Blind Guardian könnten hier aufgrund der melodiösen Ausrichtung durchaus Begeisterung finden, sofern dies auch ohne erdrückendem Fantasyballast toleriert ist. Ihr wolltet Anspieltipps? Das komplette Album, samt Butz und Stingl! Trackliste
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