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1991 in Bollnäs Schweden gegründet, waren Tad Morose Zeit ihres Lebens eine meiner Lieblinge europäischen Power Metals. Gleichzeitig waren sie aber auch, ebenso wie ihre auf Augenhöhe musizierenden Landsleute von Morgana Lefay, immer eine der unterbewertetsten Perlen der gesamten Metalszene.
"A Mended Rhyme" war das dritte Morgana Lefay Album und trotz zweier superber Debütalben und einer sehr guten EP war es ein Quantensprung und das erste wirkliche Killeralbum der Schweden. Dafür sorgte einerseits das weiter gereifte Songwriting, nicht zuletzt aber auch ein Wechsel am Mikro. Urban Breed ersetzte Kristian Andrén, und verlieh einer ohnehin schon heiß geliebten Band jenen letzten Funken Magie, der notwendig war, um sie endgültig in den Olymp zu hieven. Seine hohen Gesänge, seine Variabilität der Stimme sind noch heute ein Genuss. Überhaupt war dieser Kerl seit jeher einer der besten Metal Sänger, die der alte Kontinent je ausgespuckt hat und das war meiner Wenigkeit damals im Handumdrehen klar, als ich im "Rocktiger-Shop" die ersten Töne des mächtigen Openers dieser Power Metal Sahnehaube hören durfte. "Circuit Vision" ist so was wie der perfekt Pförtner. Wer hier nicht in die Knie geht, kann kein Guter sein. Hier prallen transparente 80er Prog Momente und zarte Melodien auf vollpfundige, vor Kraft strotzende 90er Jahre Power Metal Wucht und großartige Gesänge. Der Refrain, die perfekten Stadionkeyboards und das wuchtige Rhythmusbild machen bereits diesen Song zu einer unscheinbaren Perle europäischen Power Metals. Tad Morose ziehen auf "A Mended Rhyme" alle Register des Genres. Ein doomig düsteres "But Angels Shine" geht tief unter die Haut, brilliert mit monströsen Gitarrenwänden, großer Dramaturgie und unfassbar beschwörenden Vocals. Allein der Refrain und das himmlisch schöne Finale dieses Songs rechtfertigen den Kauf des Albums, der eingängige Titeltrack mit seinen Hammermelodien und seiner perfekten Struktur machen absolut süchtig und lassen einen gar nicht mehr von den Knie aufkommen. Noch mehr Superlative gefällig? Kein Problem. Hört euch das fett stampfende "The Trader Of Souls" mit seinem mehrstimmigen Refrain an. Genießt ein doomiges "The Vacant Lot", oder ein unwiderstehlich schönes "Time Of No Sun", mit seinem nicht enden wollenden Groove, der mit Gänsehautgesängen und nach Vorne treibenden Gesangslinien einfach nur süchtig macht. Hier stimmt alles. Hier findet sich alles, was das Herz des Power Metal Fans mit Sinn für Atmosphäre, Gefühl und Klasse begehrt. Instrumental kommen einem ohne Frage selbst Götter wie Fates Warning, Queensryche, Veni Domine oder Shadow Gallery in den Sinn. In Sachen Druck und Dichte liegen Morgana Lefay und Stigmata ebenso nahe wie manch frühe Dream Theater Instrumental-Großtat oder die filigrane Transparenz von Crimson Glory. All diese Attribute sind keineswegs als plumpe Vorlage zu verstehen, da es Tad Morose 1997 wie von selbst verstanden haben, alles Große, das die Metalwelt schon hergab perfekt, unaufdringlich und völlig selbstständig in ihren, von düsterer Atmosphäre und großartiger Theatralik gezierten epischen Power Metal einfließen zu lassen. All das macht "A Mended Rhyme" ebenso zart wie unbändig und zügellos, erhaben wie mächtig und vor allem eines: Zu jeder Zeit schlüssig und mit hohem Widererkennungswert unkompliziert auf den berühmten Punkt gespielt. Natürlich waren auch Alben wie "Matters Of The Dark" oder das schlicht großartige "Modus Vivendi" 10-Punkte Meisterwerk über volle Länge sicher keinen Deut schlechter, als der dritte Output dieser zeitlebens unter Wert geschlagenen Gottheit aus Schweden. Aber es führt definitiv kein Weg dran vorbei, dass "A Mended Rhyme" ein absolutes Klassealben war und und bleibt. Ein Meisterwerk voll mystisch düsterer Atmsphäre, unbändiger Power, unfassbaren Melodien und nicht von dieser Erde stammenden Vocals. "A Mended Rhyme" besticht noch heute mit seiner Nähe zu vielen 80er unserer amerikanischen Jahren Prog/Power Helden, seiner doomig betörenden Aura, und es ist bis heute ein anbetungswürdiges Kleinod geblieben, das auch nicht nur einen Funken seines Charmes, seiner Langzeitwirkung oder Schönheit einbußen musste. Besser kann man progressive angehauchten, aber immer auf den berühmten Punkt kommenden Power Metal einfach nicht inszenieren. Absolute Weltklasse! Trackliste
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Reviews
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