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Das Magnum Opus dieser Dänisch/Schwedischen Formation feiert heuer sein zwanzigjähriges Jubiläum. Grund genug, "Abigail" endlich gebührend zu würdigen, stellt es auch im selben Atemzug das erste von vielen Konzeptalben in einer von höchster Qualität geprägten Discographie dar, welches sich von etlichen Mercyful Fate Trademarks, der Vorgängerband von King Diamond merkbar löste; dies fußt nicht zuletzt auf jene Tatsache, der Saitengott Andy La Rocque sein filigranes, facettenreiches und eigenständiges Spiel implizierte. Die Liebe zu dieser einflussreichen Band möchte ich an dieser Stelle mitnichten vorenthalten, parallel aber hierzu anmerken, dass selbige seit der zwischenzeitlichen Reunion von Mercyful Fate 1992/93 leider nie mehr so richtig zu dieser massiv schöpferischen Phase – die 1986 mit "Fatal Portrait" einher ging und 1990 via "The Eye" hochkarätig ein vorzeitiges Ende fand – anknüpfen konnte.
Angefangen von der makabren Horrorstory rund um ein Unheil bringendes Baby über das fantastische Coverartwork bis hin zu den Songs selbst mitsamt der glasklaren Produktion stimmt hier bis ins letzte Detail alles. Stilistisch um sämtliche Nuancen verfeinert, ja teils progressiv anmutend sind neben Kings verstört abgedrehter Vokalperformance – bei der er wie stets eine Reihe Charaktere verkörpert – die Songs gespickt von grandiosen Hooklines, furiosen (Stakkato-) Riffs, blumigen Soli wie bezaubernden Leadpassagen, deren dicht gebündeltes Endprodukt freilich weit mehr als die Summe ihrer Einzelteile darstellt. So verwunderte es mich kürzlich wenig, dass nach längerer Abstinenz diese Scheibe keinen Funken Reiz über all die Jahre verloren hat. Mit an Bord waren hier das letzte Mal die beiden Mercyful Fate Recken Michael Denner an der Klampfe und Timi Hansen am Tieftöner (beide kehrten zur MF Reunion wieder zurück); Mickey Dee, Schwedens Powerdrummer schlechthin, vermochte wie Andy La Rocque auf seiner B.C. Rich das Potential nach den spärlichen Inputmöglichen während der "Fatal Portrait" Sessions ebenso gänzlich auszuschöpfen – sein dynamischer und nicht minder akzentuierter Stil war Jahre später wohl die goldene Visitenkarte für Motörhead. Tracks wie der etwas sperrige, von erschauernder Kulisse gezierte Opener "The Arrival", das flotte, glamourös arrangierte "A Mansion In Darkness", die wiederum komplexe, von betörenden Vokalsequenzen ausgekleidete Video/Maxiauskoppelung "The Family Ghost" oder das zart melancholisch eingeleitete, mit wahren Schokorefrains verzückende "The 7th Day Of Juli 1777" machen alleine schon die erste Seite on Vinyl zum Hörereignis der Superlative. Erwähnt werden muss weiters die tragende Rolle der Keyboards, welche vor allem der zweiten Hälfte des Albums einen gewissen majestätischen Feinschliff verleihen. Dabei hinterlassen nüchtern betrachtet die drei Songs "Omens", "The Possession" und das Titelstück eher rockig- straightes denn metallisches Feeling, während das leidenschaftlich fesselnde Herzstück "The Black Horseman", eine knapp achtminütige, schier grenzgeniale Bombastkost offenbart! Ja ja, verehrtes (Jung-) Volk, lange noch vor Nightwish und Konsorten gab es opulent inszenierten Heavy Metal in Vollendung ... Kurzum: diese furiose Ansammlung düsterer, bizarrer und gleichermaßen verlockender Töne ist eine Horrorshow par excellence, die am Stück gehört, abgeschottet von allen Störfaktoren den Hörer in Welten entführt, deren Existenz nicht einmal erahnt werden können. Erst die Zeit und der Spirit lassen eine Platte bekanntlich zum Klassiker erblühen, dabei kann man von Glück reden, dass der König mit Gefolge beim "Abigail" Comeback ("Part II – The Revenge") im Jahre 2002 sich von solch halbgaren, Marketing verseuchten Neuauflagen a la "Operation: Mindcrime II" fern halten konnte, obschon die ursprüngliche Klasse wie angesprochen nicht mehr erreicht wurde. Auch wenn’s die wenigsten glauben wollen, aber King Diamond waren Ende der Achtziger eines besten Pferde im Roadrunner Stall, und folglich von Majorgröße nur unweit entfernt! Gewidmet hat der mit Schminke selten geizende, seit langem in der USA beheimatete Boss dieses Kleinod unverfälschten ´80er Heavy Metals übrigens seinem damals verstorbenen Vater. Möglicherweise traf hier genau jenes Phänomen in Kraft, dem nach manch Künstler infolge eines Schicksalsschlages unentdeckte Restenergien in pure Kreativität umzumünzen weiß. Wer "Abigail" immer noch nicht besitzt, sollte sich dran machen den zweiten Re-Release, ein üppiges Digipack mit Bonus DVD (drauf enthalten ist ein Live- Gig aus dem Jahre 1987!) zu checken. Trackliste
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Reviews
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