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Sollte ich irgendwann einmal meine Sünden im Reich der Hölle abbüßen müssen, so hätte ich vor Amtsantritt noch einen allerletzten Wunsch: Eine Ladung "Darkness Descends" auf 120 Dezibel - dann komme, was wolle. Dieses einzigartige Prügel-Aphrodisiakum besitzt zwar vielleicht nicht ganz die uneinnehmbare Größe bzw. Bedeutung einer "Reign In Blood" Göttergabe der Herrn Araya, King, Hanneman und Lombardo, verbläst aber noch locker 95% aller Releases dieses heiß begehrten Genre, welches bis Anfang Neunzig eine Dominanz in der Szene genoß, die hernach nie wieder erreicht wurde.
Bereits 1985 hatte man eine Vorwarnung namens "We Have Arrived" zu Notiz genommen, aber schon ein Jahr später sollten Dark Angel mit "Darkness Descends" im Gepäck die gesamte, zu jener Zeit stark florierende Szene unaufhaltsasm in Sturm nehmen. Wie könnte man diese Granate am Besten charakterisieren? Gemeingefährlicher, bretthart inszenierter Hochgeschwindigkeits - Thrashmetal ist es, dominiert von ultrafiesen Vocals eines Don Doty, einem Gitarrensound, der am ehesten mit einem abbrennenden Killerwespennest zu vergleichen ist von einem nahezu unmenschlich zu bezeichnenden Schlagzeugspiel des damals erst 18 jährigen Drumm-Tiers Gene Hoglan, das noch später bei Death oder Strabbing Young Lad die Konkurrenz nochmal älter aussehen lassen wird, ganz zu schweigen - so in etwa klingt das Resultat der sieben Tracks. Vielleicht misst man die Rohheit des Debuts, aber songschreiberisch hat man sich, auch Dank Hoglan um Längen verbessert, wobei er es als wichtig befand, den Track "Mercyless Death", der ja so pikant mit 'nem stylischen Maiden Intro startet, für "Darkness Descends" extra nochmals einzuprügeln, da er ihm auf "We Have Arrived" (wurde zuvor von Jack Schwartz quasi "eingebremst") zu zahm erschien. Tja, und zu guter letzt sei die schier brachiale und nicht minder ungeschliffene Produktion Randy Burns' (bastelte u. a. auch an Megadeth' "Piece Sells ... But Who's Buying?" den Sound) erwähnt, die den Berserkerartig inszenierten Stücken noch den letzten Hauch Killerinstinkt heraus kitzelt! Leider konnten die fünf Kalifornier trotz reichlich starker Momente nicht mal annähernd zu diesem Meisterwerk mit den Nachfolgern "Leave Scars" ('89) und "Time Does Not Heal" ('91) aufschließen, was eigentlich nur aufzeigen soll, wie hoch die Messlatte hier gelegt wurde. Nichts desto trotz: "Darkness Descends" gehört zu den einflußreichsten wie essentiellsten Outputs des Thrash Genre - eine Intensität, die ihresgleichen sucht! "The Burning Of Sodom" Live 1988 featuring Ron Rinehart on vox: Trackliste
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