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7.0
Shaman wurde im Jahr 2000 von ehemaligen Angra-Mitgliedern gegründet. Nach 2 Studioalben (2002: "Ritual", 2005: "Reason") war die Luft schon wieder draußen und die Band wurde aufgelöst, worauf Drummer Ricardo Confessori mit neuer Besetzung einen weiteren Anlauf startete. Das Ergebnis dieses Schaffens liegt nun in Form von Shaman's Drittwerk "Immortal" vor mir.
Als melodischer Power-Metal angekündigt, habe ich jedoch schon nach dem ersten Durchlauf Zweifel, dass "Immortal" die bekannt kritischen, weil – sagen wir´s mal in netter Form – eher traditionell eingestellten Liebhaber dieses Genres restlos zufrieden stellen wird. Natürlich liefern Shaman auch genügend Stoff für die Puristen ab. "Inside Chains" ist ein restlos überzeugender Uptempo-Kracher in bester Stratovarius-Manier. "Strength", "Freedom" und "Never Yield" sind Futter für die Ohren von rustikalen Double-Bass-Gewitter-Fetischisten. So weit, so gut. Aber… Was jedoch vielen sauer aufstoßen wird, die ganz genau wissen, wie sie ihren Power Metal haben wollen, ist die Tatsache, dass die Brasilianer sehr viel Wert auf variables und abwechslungsreiches Songwriting legen. Da wird die Double-Bass-Orgie doch glatt einmal durch stimmungsvollen Gesang mit Klavierbegleitung unterbrochen. Dann tauchen doch auch immer wieder ruhige Passagen mit Akustikgitarren und Percussion-Begleitung auf. Die verwässernden Keyboards sind sowieso viel zu laut und zu mächtig. Und zu guter letzt erlauben sich die „Judase“ von Shaman doch glatt eine echte Schmalzballade in Form von "One Life" aufs Album zu packen. Das darf einem echten Schalke-Fan, der am Hochofen seine Brötchen verdient und abends in seiner S.O.D.-Kutte ein Bier nach dem anderen kippt, gar nicht gefallen. Da wird einfach zu viel gepost anstatt geschmiedet, zu viel gezaubert als gefräst. Wer jedoch diese diversen Stilbrüche akzeptieren kann, der wird "Immortal" genau aus den vorher angesprochenen Gründen gar nicht schlecht finden. Fazit: "Immortal" ist ein handwerklich und kompositorisch gut gelungenes Album. Herausragend ist der neue Mann am Mikro namens Thiago Bianchi, der stimmlich eine große Bandbreite besitzt, der in tiefen Lagen passagenweise genau gleich klingt wie unser Lokalmatador Lemmy Enzinger (Schubert/No Bros) und trotzdem in den hohen Lagen Gläser zerspringen lässt. Herausragend ebenfalls die schönen, detailverliebten Soloteile. Nicht nur weniger herausragend, sondern bestenfalls gehobener Durchschnitt sind jedoch die Gesangslinien – der eindeutige Schwachpunkt dieses Albums. Hier muss für die Zukunft der Hebel angesetzt werden. Alles in allem – ein typisches 7er-Album. Trackliste
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