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8.0
Crashdiet haben sich in diesem Monat genau wie ihre schwedischen Landsmänner, Genre-Kollegen und Tourpartner Hardcore Superstar der größten Herausforderung ihrer Karriere zu stellen. Und die lautet: die Klasse der jeweils fast schon übermächtigen Meisterwerke der Vorgängeralben zu bestätigen. Hardcore Superstar haben dies mit "Dreamin´ In A Casket" (zum Review) locker und leicht bewältigt, haben quasi im Vorbeigehen das Album des Jahres vorgelegt, das Kollege Tom zu recht fast mit der Höchstnote bewertet hat. "The Unattractive Revolution" heißt also der Silberling, mit dem Crashdiet nachzulegen gedenken.
Eröffnet wird der bunte Reigen mit "In The Raw". Schon beim ersten Chorus knallt meine Kinnlade gen Süden, ich werfe mich Wayne´s World-mäßig in den Staub und stammle begeistert "We´re not worthy. We´re not worthy". Mitteleuropa ist nämlich wirklich unwürdig. Während jede Krawall-Combo vom hiesigen Metal-Volk unverständlicherweise riesig abgefeiert wird, müssen sich Klassebands wie Crashdiet und Hardcore Superstar immer noch mit einem relativen Schattendasein begnügen. Gott sei Dank sind die Skandinavier nicht derart ignorant und hieven die sympathischen Sleaze-Rocker in lichte Mainstream-Chart-Höhen. Wie gesagt, "In The Raw" ist zum Niederknien. Nach exakt 3:46 Minuten drückt man wie in Trance die Repeat-Taste. Und das nicht nur einmal. Fett und druckvoll produziert, die Gitarren mächtiger und heavier wie beim Vorgänger "Rest in Sleaze" – ein unglaublicher Auftakt und eine würdige Einführung des neuen Front-Bengelz Olliver Twisted, der den verstorbenen Vorgänger Dave Lepard würdig vertritt. Weiter geht´s mit zwei weiteren Ohrenschmeichlern der Extraklasse namens "Like A Sin" und "Falling Rain". Gänsehaut pur. Einen ersten Schwachpunkt stellt dann aber "I Don´t Care" dar. Dies ist einer von zwei Songs, die Crashdiet zusammen mit Crüe-Axtschwinger Mick Mars geschrieben haben. Das folgende "Die Another Day" bringt den Crashdiet-Express aber im Nu wieder auf die richtige Spur und dort bleibt er auch bei der zweiten Mick Mars-Kollaboration "Alone". Im weiteren Verlauf des Albums schleichen sich zwar doch einige Nicht-Über-Drüber-Hits ein – ein Zeichen, dass der nunmehr alleinige Songwriter/Gitarrist Martin Sweet in seine neue Rolle noch nicht 100-prozentig hineingewachsen ist – unterm Strich bleibt "The Unattractive Revolution" aber ein würdiger Nachfolger von "Rest In Sleaze". Wie bereits vorher erwähnt, ist die Produktion wirklich gelungen ausgefallen. Kein Kunststück – konnte man doch einen gewissen Kevin Churko für den Mix des neuen Albums gewinnen, der in Hollywood nicht nur für Ozzy die Regler bediente, sondern auch Alben von Pop-Größen wie Shania Twain oder Britney Spears den letzten Schliff verpasste. Fazit: Crashdiet haben alles. Die Songs, das Image, die Ausstrahlung, die Live-Qualitäten UND einen Major-Deal bei Universal Schweden. Da stimmt jeder Lidstrich, jedes Outfit-Detail – Mädels von 14 bis 99 fallen reihenweise in Ohnmacht und das hohe C wird trotzdem stimmsicher getroffen. Die Jungs haben eine große Zukunft vor sich, wobei "The Unattractive Revolution" nur einen Zwischenschritt zum "Superstardom" darstellt, der unbedingt in jeder gut sortierten Plattensammlung enthalten sein sollte. Trackliste
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