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Skew Siskin - Peace Breaker (CD)
Label: Monongo
VÖ:
14.09.2007
Homepage
Art: Review
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Ich muss zugeben, dass ich SKEW SISKIN eigentlich bereits kurz nach ihrem selbstbetitelten Debütalbum im Jahre 1992 aus den Augen verloren habe. Lief das Video zu „If The Walls Could Talk“ damals auf „Headbangers´ Ball“ in Dauerrotation, wurde es danach sehr bald wieder ruhiger um Sängerin Nina C. Alice und Band. Ich kriegte zwar noch mit, dass der MOTÖRHEAD-Lemmy an der Band einen Narren gefressen hatte, diese immer wieder unterstützte – sei es in Form von Songwriting-Beiträgen oder auch Support-Slots auf MOTÖRHEAD-Tourneen – aber damit habe ich mein historisches Wissen über SKEW SISKIN auch schon verschossen.
Umso überraschender daher für mich die Tatsache, dass mit „Peace Breaker“ bereits der sechste Longplayer der Berliner Rock´N´Roller in unsere Redaktion geflattert ist. Und wie der Albumtitel schon suggeriert, ist´s mit Ruhe und Frieden vorbei, sobald der Silberling im Player rotiert. 13 aggressive, energiegeladene und deftige Songs werden mir in einer furiosen, erfrischenden Weise dermaßen derb vor den Latz geknallt, dass ich mich fühle wie ein Sparringpartner von Mike Tyson. Unaufhaltsam, fast schon animalisch, platziert Frontröhre Nina C. Alice einen schweren Treffer nach dem anderen genau zwischen die Augen bis man am Ende des Albums nur mehr halb bewusstlos im Ringstaub liegt.
Genau so wie Miss Alice muss eine Frau im Hartwurstbereich beschaffen sein. Vergesst diese Opernheulsusen, die da in gewissen Genres ihr Unwesen treiben. Nina C. Alice „is the real deal“. Die Frau hat Eier, die Frau rockt, die Frau mariniert ihre Stimmbänder schon am frühen Morgen in Whiskey, die Frau knabbert abends zum Fernsehen Reißnägel statt Chips und wenn das Programm scheiße ist, schmeißt sie den Fernseher verdammt nochmal einfach aus dem Fenster. Ich glaube, ich bin verliebt!!! Na ja, ob die Realität meine Einschätzung bestätigt oder nicht, weiß ich natürlich nicht, aber jedenfalls klingt die Frau wie oben beschrieben.
Die Songs sind zum Großteil treibende Uptemporocker, die aus einem schönen Mix aus Härte und Eingängigkeit bestehen. Simpel gestrickte, aber effektive Gitarrenriffs (hört euch nur mal den arschtretenden Opening Riff von „Ridin´ With The Devil“ an), gemischt mit dem – wie schon erwähnten – grandiosen Lead Gesang sind die Erfolgsformel dieses Albums. Nach dem geilen Opener „Metal In Your Face“ geht´s voll am Gaspedal weiter. Manchmal hörbar in die MOTÖRHEAD-Richtung („Trouble Shooter“), wo sogar die Phrasierung des Gesangs sehr Lemmy-ähnlich ist, manchmal in die AC/DC-Ecke („Who The Hell Are You“ – textlich ein Schlag in die Magengrube aller Paris Hiltons dieser Welt) und manchmal spürt man sogar einen leicht punkigen Touch („I Wanna Be Me“, „Eva Braun Is Back In Town“). Den Tupfen auf dem „I“ – Lemmy würden sagen „the icing on the cake“ – sind die dreckigen Gitarrensoli, die einfach perfekt in die Songs passen. Die Produktion ist auch druckvoll und gut. Ab Song #10 schleicht sich zwar der eine oder andere „Filler“ ein, was meinen sehr guten Eindruck dieses Albums aber in keinster Weise schmälert.
Fazit: SKEW SISKIN erheben nicht den Anspruch, innovativ zu sein. Das tun sie auch nicht und das ist gut so. Denn hier wird gnaden- und schnörkellos nach vorne gerockt. „Peace Breaker“ würde sogar der Manni auf dem Weg zum nächsten Schalke-Heimspiel einlegen. Eine erstklassige Mannschaftsleistung mit einer herausragenden Spielführerin. Alle Daumen nach oben.
Trackliste
- Metal In Your Face
- We´re An Institution
- Ridin´ With The Devil
- Trouble Shooter
- Hit You Harder
- Who The Hell Are You
- War, Fire, Guns & Blood
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- I Wanna Be Me
- Eva Braun Is Back In Town
- I Don´t Care
- Loser
- Can´t Hear You (Hey Hey You)
- Shoot The Rats
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