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Dark Sun - The Dark Side (CD)
Label: Fc Metal Recordings
VÖ:
21.09.2007
Art: Review
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2002 gegründet, hat die spanische Truppe DARK SUN bis dato zwei Longplayer mit Gesang in ihrer Muttersprache veröffentlicht. Für das Drittwerk „The Dark Side“, das im September zur Veröffentlichung ansteht, entschied man sich zwecks Erweiterung der Zielgruppe auf die Rock´N´Roll-Muttersprache Englisch umzusteigen, was Sänger Daniel Gonzalez mit seinem deutlich hörbaren spanischen Akzent doch vor größere Probleme gestellt hat.
Da mir die Band bis jetzt gänzlich unbekannt war, lege ich die Promo ohne große Erwartungen in meinen Player. Was ich aber in den kommenden 43 Minuten präsentiert bekommen habe, bläst mich absolut weg. DARK SUN spielen symphonischen Power Metal mit episch/progressiven Elementen und „The Dark Side“ ist ein allumfassendes orchestrales Heavy Metal-Album, das kompositorisch das Beste darstellt, was in den letzten Jahren aus dieser Ecke, die ja eigentlich nicht wirklich ein Liebkind von mir ist, gekommen ist. Eigentlich fehlen mir die Worte, um treffend beschreiben zu können, was hier musikalisch abgeht. Der Hörer wird hier mit einer massiven, variablen Soundwand konfrontiert, die man nur scheibchenweise analysieren kann. Das dominierende orchestrale Element ist einfach genial inszeniert. Durch die sehr verspielten, detailverliebten, abwechslungsreichen, unglaublich starken Arrangements wird das Gehörte nie langweilig, weil einfach immer irgendwo im Stereodreieck was passiert. Ganze Armeen von Streichern weben seidenweiche Soundteppiche, genre-üblichen Oh- und Ah-Chorsamples sorgen für zusätzliche musikalische Harmonie und eher seltener eingesetzte Bläsergruppen verleihen den letzten Pfiff. Wer jetzt aufgrund dieser klassischen Bombast-Übermacht die Befürchtung hat, dass die Heavy Metal-Komponente unterginge, täuscht gewaltig. Perfekt produziert und abgemischt haben auch die üblichen Verdächtigen (Drums, Bass, Gitarren, Gesang) noch genügend Platz in diesem Soundgesamtkunstwerk.
Sowohl ich, als auch viele meiner Kollegen, fordern von einem gelungenen Album immer wieder Abwechslung und Dynamik. DARK SUN haben diesbezüglich ein Referenzwerk geschaffen. Die Kompositionen sind dermaßen gut, dass man den Gesang eigentlich sogar weglassen könnte und damit hätte man das perfekte, unschlagbare Instrumentalalbum geschrieben, das die Note 10 ganz klar verdient hätte. ABER: Wenn ich ehrlich bin, stört der Gesang bei einer Vielzahl der Songs sogar. Über weite Strecken sind die Gesangslinien einfach nur durchschnittlich, wirken konstruiert und nie in der Lage, die göttliche Qualität der instrumentalen Herrlichkeit dahinter zu erreichen. Bei einigen Tracks kann man nicht einmal einen wirklichen Chorus ausmachen. Löbliche Ausnahmen davon sind „Echoes Of The Past“, „A Hero Reborn“ und das in drei Teile gestückelte „Elegy“, das nur als grandios betitelt werden kann und der Höhepunkt des gesamten Albums ist. In Teil 1 verwenden DARK SUN zusätzlich noch ein Cembalo, das dem Song mit seinem hellen obertonreichen Klang einen barocken Touch und damit noch mehr Reiz verleiht. In Teil 2 sorgen feine Flötensounds im Hintergrund und später eine ganze Bläserarmada für ein „Herr der Ringe“-Feeling, während in Teil 3 die Band nochmals mit einem zuerst schleppenden und später mit einem Doublebass-gestützten Gitarrengewitter stilgerecht abfinisht.
Fazit: Kompositionen – 10; Songwriting (im Sinne von Gesangslinien und Refrains): 5; Bonuspunkte für die „Elegy“-Trilogie +1; dazu ein gelungenes Artwork – macht am Ende absolut verdiente 8.5 Punkte. Die Durchschnittlichkeit der Gesangslinien fällt auf diesem Album nicht wirklich ins Gewicht, weil man sowieso das Gefühl hat, einen Heavy Metal-Soundtrack für einen Hollywoodfilm zu hören. Alles in allem ist „The Dark Side“ einfach geil…
Trackliste
- Invocation
- The Dark Side
- A Hero Reborn
- Slaves Of Fear
- Blood Brothers
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- Prisoners Of Fate
- Echoes Of The Past
- Elegy
- Legend
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