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Cover  
Soul Takers - Flies In A Jar (CD)
Label: Dragonheart
VÖ: 22.06.2007
Homepage
Art: Review
Maggo
Maggo
(323 Reviews)
4.5
Gegründet wurden die SOUL TAKERS anno 1198 – ähhh – 1998 von den Geschwistern Badalini (beide sind professionelle Pianistinnen), die der Meinung sind, dass Heavy Metal die natürliche Weiterentwicklung klassischer Musik darstelle. Dieser Gedanke spiegelt sich auch in der Musik dieser italienischen Combo wieder. Beglückte man die Welt bereits 2005 mit dem Debütalbum „Tides“, wurde es jetzt wieder Zeit, sozusagen unserem „Wolferl“ Amadeus Mozart einen MOTÖRHEAD-Rückenaufnäher draufzubügeln – dies auf CD zu pressen und Album Nummer 2 mit dem Titel „Flies In A Jar“ zu veröffentlichen.

Fürwahr keine leichte Kost, die uns die Herrschaften von der Apenninen-Halbinsel hier präsentieren. Die 11 überwiegend im Midtempo-Bereich gehaltenen Songs stellen stilistisch eine Mischung aus Klassik mit leicht prog-technisch angehauchtem Melodic Metal dar, was zwar theoretisch durchaus reizvoll klingt, aber in der praktischen Umsetzung dann doch nicht der ganz große Wurf geworden ist. Das Eröffnungstrio, bestehend aus „Heaven´s Pillars“, „Icon“ und „Belied“, bestätigt (leider) wieder einmal die Tatsache, dass technisch begnadete Musiker sehr oft einfach nicht in der Lage sind, wirklich gute, schlüssige Songs zu schreiben. Die Damen und Herren der SOUL TAKERS schaffen es nicht, ihr klassisch/metallisches Stückwerk zu einer starken Einheit zu formen. Die durchaus atmosphärischen Kompositionen erzeugen speziell durch die Klassikeinflüsse zwar schöne Stimmungen und bringen die darunterliegende Melancholie auch gelungen zum Vorschein. Aber wie gesagt, zwingende Songs entstehen daraus kaum. Etwas störend auch Sänger Dino Brentali – der Mann hat zwar offensichtlich ein schönes, gut geschultes Organ – aber Englisch ist nicht so seine Sache. Seine englische Aussprache ist dermaßen unterirdisch schlecht, dass sie auf einem internationalen Release eigentlich nichts verloren hat.

Darüberhinaus kann ich auch über die Produktion der Platte kaum Positives berichten. Im Gesamten sehr mittig, drucklos und stumpf ausgefallen, erhebt sich das Klavier zur absoluten Spaßbremse dieses Albums. Grund 1: Wie auch bei der Violine, scheint dem Tontechniker schon bei der Aufnahme des Klaviers einiges misslungen zu sein. Dünn, ohne Glanz – nie klingt dieses Klavier so schön und imposant wie es sein sollte. Grund 2: Beim Mixdown wurde das (eh schon nicht gut klingende) Klavier aber schon so laut und penetrant nach vorne gemischt, das es nach einigen Minuten eigentlich nur mehr nervt. Der Rest der Band (speziell die Gitarren) wird gnadenlos „zugeklimpert“.

Was gibt´s Positives? Song #4 „Staring Eyes“ ist sehr gut gelungen. Nach balladeskem Beginn entwickelt sich ein starker, dynamischer Rocksong, wobei der abgehackte Zwischenriff einen gelungenen Kontrapunkt setzt. Außerdem hält sich das Klavier in diesem Song endlich mal etwas zurück. Sehr angenehm. Als weiteren Anspieltipp würde ich das anschließende „The Chasm“ empfehlen.

Fazit: „Flies In A Jar“ ist ein halbgares Werk, das zwar durchaus schöne Momente besitzt, aber nie wirklich überzeugen kann. Herausragendes sucht der Hörer vergeblich. Unnötige, ärgerliche (bereits angesprochene) Kleinigkeiten schmälern den Gesamteindruck zusätzlich. Definitiv kein „Must-Have“.
Trackliste
  1. Heaven´s Pillars
  2. Icon
  3. Belied
  4. Staring Eyes
  5. The Chasm
  6. Thin Walls
  1. The Silent Empire
  2. My Subjective Shell
  3. Floating
  4. Chasing Clouds
  5. Another World
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