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6.5
Gut zu wissen, dass es da draußen noch etliche Kapellen gibt, deren Liebe zum Oldschool Thrash nicht abreißen will. Abandoned aus Hessen haben sich längst schon einen Namen im Underground erkämpft, nicht zuletzt deshalb, weil man den SIMeVIL Talente Wettbewerb 2005 gewann und im Frühjahr 2004 beim Rockhard Magazin via "Misanthrope" das Demo des Monats stolz präsentierten konnte. "Thrash Notes", das Debüt des Quartetts wurde erst 2006 aus dem Zwinger gelassen und bot kurzweiligen, deutlich Bay Area geeichten Thrash – exakt der Pfad, welcher auf dem aktuellen Longplayer mit genauso wenig inspirativ klingender Titelwidmung kompromisslos weiterverfolgt wird.
Testament, Heathen und Co. haben's den Jungs wohl am meisten angetan – seien es mal diese typisch bruzeligen Stakkatoriffs, jene symptomatischen Tempomanöver oder einige dieser Short-Refrains, was sich gebündelt wie der ach so berüchtigt rote Faden durch die 14 Songs zieht. Bei aller Sympathie und Respekt für die Hingabe der Jungs: es fehlt hier einfach das letzte Quäntchen Klasse, um des Alt-Thrashers Pfeife in der Horizontalen zu sichern. Gewissermaßen geht dies auf die eher monotone Gesangsperformance von Eric "Kalli" Kaldschmidt zurück, der stimmlich in etwa einer raueren Version Peavy Wagner's (Rage) entspricht und leider nur geringfügig Charisma erahnen lässt. Wie sieht's mit den Liedern an sich aus? Nun, das meiste davon bewegt sich durchaus im grünen, obschon – wie bereits angedeutet – selten im Purzelbaum'ischen Bereich, denn das alles war schon mal da, und das zumeist origineller; als wirklich herausragend bezeichnen sollte man allerdings das elfte Stück "Too Blind To See" – eingeleitet vom Akustik Instrumental "Repetance" folgt ein durch und durch fulminant arrangierter, mal richtig Aufsehenerregender Track, der sich ungemein schnell in den Gehörgang fräst, und obendrein sich gegen Ende gar "Breadfan" -like (remember: Budgie) vertschüsst. Gut geklaut ist halb gewonnen. Allerdings sind so klingende Songtitel wie"“Feel The Fire", "In Search Of Sanity" oder "Trapped" keine Coverversionen (eh wissen von wem ...), wie in meinem Fall vorschnell angenommen! "Thrash You" ist zwar solide Hausmannskost, auf die man zwischendurch zurückgreifen kann, als essentiell geht das Ganze aber dann auch nicht wirklich durch, dafür fehlt die gewisse Würze. Trackliste
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