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Thought Chamber - Angular Perceptions (CD)
Label: Inside Out
VÖ:
02.04.2007
Art: Review
River Dragon (17 Reviews)
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Hochqualitativer Prog Metal klassischer Prägung kommt nach wie vor überwiegend aus den USA. Zweifelt das irgendwer an? Nein? Gut. Die vorliegende Scheibe präsentiert sich als eine weitere Perle in der Schatztruhe des US-Progs, und was hier der Kreativität eines Musikus namens Michael Harris (ARCH RIVAL; g/k/v) in der Zeit von 2001 bis 2004 entsprungen und auf Silverdisc gebannt wurde, nötigt einigen Respekt ab. Das eröffnende Instrumental "Premonition" (eines von drei) präsentiert in bester Werkschau-Manier mit wechselnden Stimmungen und melodischen Themen einen Vorgeschmack auf die musikalische Bandbreite. Sofort wird auch klar, daß auch die Musiker neben dem Mastermind von der fittesten Sorte sind und die im beiliegenden Info erwähnten Funk-Einflüsse sich über die lässig groovende Schlagzeug- und Bassarbeit bemerkbar machen - endlich wieder einmal ein Bass, der optimal ins Soundbild integriert ist und fleißig "geslappt" wird, ohne zu nerven! Der erste "richtige" Song, "Sacred Treasure", ist bereits mit Rhythmuswechseln und Breaks sehr gut versorgt, bis einen mit dem Auftauchen der Sängerstimme das Licht der Erkenntnis berührt: "Das ist doch ...!" - Ja, genau der! Ted Leonard von den großartigen ENCHANT wurde von Harris ins Boot geholt, um dem THOUGHT CHAMBER-Sound mit seiner extrem wandlungsfähigen und emotionalen Stimme noch das gewisse Etwas zu verleihen. Meiner Meinung nach eine optimale Kombination; da die Kompositionen an sich schon manchmal ähnlich sind, meint man des öfteren, das ganze Ensemble von Leonard's Hauptband zu vernehmen - andererseits gibt es auf "Angular Perceptions" relativ häufig so richtig jenseitige instrumentale Frickeleien mit ungeahnten Härten, die man in dieser Art von ENCHANT nicht bekommen würde. Wobei die Amis es aber auch nicht übertreiben, denn diese Parts bleiben trotz aller Finesse immer irgendwie ... naja, logisch komponiert, zumindest für einen Fan dieses Stils;)
So geht es weiter im Takt, schräg-schöne Harmonien treffen auf perlende Läufe, verkürzte Takte auf Synthie-Flächen, Keyboard-Soli auf Gitarren-Arpeggios. Und Ted jodelt in seiner bekannten Art gen Firmament, wo's paßt auch zweistimmig und immer sehr tonsicher. So gehört sich das! Eine Scheibe ohne Schwächen? Nicht ganz, denn ein bißchen aus reiner Subjektivität geborene Kritik muß diese objektiv gute Platte schon vertragen: bei drei Instrumentaltracks und auch sonst allerhand Musi(c)kerwahn ist mir der Anteil an gesungenen Passagen fast ein wenig zu gering. Hier hätten die an sich gelungenen Kompositionen etwas Überarbeitung vertragen können, der eine oder andere Gesangspart wäre sicher noch drin gewesen. Und ich spreche bewußt von gelungenen Kompositionen, denn SEHR gelungene wären meines Empfindens nach solche mit wirklich markanten, ergreifenden Vocal-Lines, wie sie der hier sessionmäßig agierende Sänger bereits mit seiner Originalband erschaffen hat. Dieser Umstand wäre halt eine fette Verbuchung auf der Emotions-Habenseite wert, die Gesangsarbeit bei zB "Silent Shore" kommt meiner Vorstellung auch ziemlich nahe!
Nichtsdestotrotz: Anchecken für Szenefanaten unbedingt angeraten, Kaufempfehlung für ENCHANT-Fans gegeben, weiteres gelegentliches Rotieren in meinem Player zu erwarten!!
Tracklist:
01. Premonition
02. Sacred Treasure
03. A Legend's Avalon
04. Balance Of One
05. Mr. Qwinkle's Therapy
06. Transmigration Of Souls
07. God Of Oblique
08. Silent Shore
09. Accidently On Purpose
10. A Mind Beyond
www.michaelharrisguitar.com
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