Wer so wie ich seit rund acht Jahren im Wartezimmer von Dr. TESTAMENT vergammelt und die Hoffnung mehr und mehr schwindet, den Onkel Doktor heuer noch zu Gesicht zu bekommen, kann sich in der Power-, Thrash- und Heavy- Gemeinschaftspraxis auch von den aufstrebenden Nachwuchs Medizinern SANCTITY verarzten lassen. „Hier werden Sie geholfen“, meinen zumindest die attraktive Assistentin TRIVIUM und ihr Kollege MEGADAVE.

Tönt es bei den Strophen noch unverschämt (gut) nach dem Oberarzt, geht man Chorustechnisch wesentlich melodiöser zur Sache als Chuck Billy & Co und schreckt auch nicht vor Kanonartigen, bis ins Kleinste ausgetüftelten Gesangslinien zurück.
Der Aufwand, den Sänger/Gitarrist Jared McEachern hierbei betreibt ist enorm und einfach nur überragend!

Der Großteil des bärenstarken Songmaterials ist im Mid- bis Uptempo gehalten, einzig bei den mit Elends geilen REALM Gedächtnisriffs ausgestatteten „Brotherhood Of Destruction“ und „Road To Bloodshed“ wird das Tempo vorübergehend spürbar nach oben geschraubt und lässt mir die Nostalgietränen aus den Augensäcken kullern.

Aber auch Einflüsse von VICIOUS RUMORS bis MEGADETH könnte man hineinphantasieren und lassen Altmodisches und Modernes nicht als natürliche Feinde erscheinen, sondern kooperieren formvollendet auf einem für ein Debütalbum erschreckend hohen Niveau, dessen moderne und druckvolle Soundwand vom hoch gehandelten Produzentengespann Jason Suecof/Colin Richardson zusätzlich für einhellige Begeisterung sorgt.
Ein Album wie aus einem Guss, ohne einen schwachen Song, ja, ohne eine einzige wirklich schwache Stelle. Wenn man unbedingt etwas Negatives finden möchte, dann die etwas zu prägnanten Querverweise zum Bay Area Original und eventuell das Fehlen eines alles überragenden Ohrwurms. Aber den gibt`s dann vielleicht beim Nächsten Mal......

Alles in allem: Unausweichlich zukunftsträchtig!

01. Beneath The Machine
02. Brotherhood Of Destruction
03. Road To Bloodshed
04. Laws Of Reason
05. Billy Seals
06. Zeppo
07. Beloved Killer
08. The Shape Of Things
09. Flatline
10. The Rift Between
11. Seconds
12. Once Again

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