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Autumn - My New Time (CD)
Label: Metal Blade Records
VÖ:
04.05.2007
Homepage
Art: Review
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Autumn sind ein so typisch niederländischer Fall: zeitgemäßer Gothic Rock und selbstverständlich femininer, exzellent inszenierter Gesang. Die stilistische Nähe zu Within Temptation, The Gathering oder After Forever flackert nur bedingt auf, was letzten Endes daher rührt, dass der Fünfer, dessen Gründung ins Jahr 1995 zurück reicht, auf dem aktuellen, dritten Rundling – einiges an New Wave Vibes (also auf die einstige '80 Welle bezogen) in seinen zumeist eher straighten Kompositionen einfließen ließ. Damit ist zunächst nur eine primäre Deklaration getätigt, denn bei genauerer Erkundung des Silbertellers schlüpfen immer wieder nahtlos verwobene Feinheiten an die Peripherie, denen ein gewisses Attribut namens "künstlerische Freiheit" anhaftet – das sei gelobt. Und exakt jene spürbar ungezwungene Komponente hebt "My New Time" leichtfüßig vom Gros der Konkurrenz ab, wobei mir gerade eben durch die Rübe ging, dass Autumn bei Metal Blade Records (die seit Jahren mehr und mehr Metalcore und Death Metal Kapellen featuren) fast schon eine Art Stiefkinddasein fristen …
Hitpotential wäre da so ein leuchtendes Schlagwort, was auf "My New Time" seinen Schatten wirft, denn wer nach dem als zuckersüß popigen Auftakt zu bezeichnenden "Satellites" den sphärisch wie melancholisch gestalteten Klängen von "Closet Friends Conspire" beiwohnt, wird spätestens jetzt feststellen, dass dieses Gespann richtig brillante Zungenschnalzer zu kreieren imstande ist ... welch geschmeidige Gesangsharmonien von Frontfrau Nienke de Jong! Da gibt's kein Rütteln, für mich einer besten Songs des Jahres 2007, fantastisch! Genauso "Blue Wine" (im Vergleich zu C.F.C. etwas dramatischer in Szene gesetzt) oder das wunderschön verträumte "Angel Of Desire" vermögen Glanzpunkte zu setzen – Lieder, die trotz oft benutzter Genre Elemente es dennoch vollbringen, Impressionen zu hinterlassen, sind heutzutage ohnehin rar. Der Titeltrack huscht im direkten Vergleich recht flott durch die Speaker, sind es auf's Neue 3-0-3 Electronic Spielerein und abermals beachtliche Vocallines einer talentierten Sängerin, die den Track neben dem vermeintlich profanen Grundgerüst zu einem weiteren Gustostückerl fusionieren. Erwähnenswert ist hier wirklich jeder Song: "Communication on Opium" muss wegen seines nachdenklich dahin schwelgenden Backgrounds, "Twisted And Turnes" aufgrund eines neuerlich grazilen Refrains und "Shadowmancer" in Punkto (Progressiv-) Dynamik dementsprechend honoriert werden. Das Schlussquartal in Form von "Forget To Remember (Sunday Mornings)"/"State Of Mind"/"Epilogue (What's Done Is Done)" kann problemlos das angedeutete Niveau halten, ist es vor allem der Mut zu diversen Kontrasten, denen zusätzlich eine vitale Härte zugrunde liegt und jenes, eh schon gehuldigte Feeling für effizientes Songwriting, welches den Kreis so toll schließt, wie er begonnen wurde.
Fazit: der fünfköpfige Herbst spendet im blühenden Mai 48 Minuten lang tadellos arrangierte, kontinuierlich überzeugende Musik. Da müsste über die Grenzen Hollands hinaus doch einiges drin sein. Ach ja, dem musikalischen kann die superbe Produktion von Arno Krabman (Graveland Studios) ganz locker aufschließen. Wie dem Info-Sheet zu entnehmen, musste das Quintett in den letzten zwei Jahren einen massiven – auf privater wie Band bezogener Ebene – Wandlungsprozess durchstehen, dessen Einflüsse "My New Time" (wie treffend!) widerspiegelt. Nun, das Endergebnis ist in der Tat ziemlich gereift ausgefallen – Ladies & Gentlemen, Respekt!
Trackliste
- Satellites
- Closest Friends Conspire
- Blue Wine
- Angel Of Desire
- My New Time
- Communication On Opium
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- Twisted And Turned
- Shadowmancer
- Forget To Remember (Sunday Mornings)
- STate Of Mind
- Epilogue (What's Done Is Done)
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