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Decoy - Call Of The Wild (CD)
Label: AOR Heaven
VÖ:
27.04.2007
Art: Review
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DECOY „Call Of The Wild“ – ein Nebenprojekt von Gitarrist und Songwriter Torben Enevoldsen (Section A, Fatal Force) und Sänger Peter Sundell (Ex-Grand Illusion). Bei dem Wort „Nebenprojekt“ stellt es mir erstens schon automatisch die Zehennägel auf, weil eine Vielzahl davon langweilig, unnötig und reine Ressourcenverschwendung ist. Und zweitens stehe ich Nebenprojekten von Leuten, deren Hauptbands schon nicht das Gelbe vom Ei sind, nochmals eine Spur skeptischer gegenüber. Aber macht ja nichts - hören wir uns das gute Stück trotzdem ein paar Mal an.
Okay Leute – ich bin wieder zurück hinter meiner Tastatur. Was gibt´s also zu berichten…
Im Grunde ist meine „Self-Fulfilling Prophecy“ eingetreten. „Call Of The Wild“ ist ein eher schwachbrüstiger Silberling aus der Melodic Metal-Ecke ohne besondere Reize oder große Höhepunkte. Wie bei so vielen Releases in letzter Zeit, lautet die Diagnose kurz und bündig: „zum Teil nicht wirklich schlecht, aber so richtig in die Gänge kommt das Teil auch nicht“.
Der Opener „Divided“ ist durchaus eingängig und passabel ausgefallen. Song #5 „Make A Stand“ – ein langsamer und träger Wonneproppen ist auch nicht von schlechten Eltern. Und erst „My Religion“ – zuerst ein kurzes Drum-Break, dann geht tempomäßig so richtig die Post ab – ein markerschütternder hoher Schrei Marke Halford – der Half-Time-Chorus düster und groovy – schöne Dynamik – ganz okay.
ABER: Mit diesen drei Ausreißern nach oben ist DECOY schon am Plafond ihres Schaffens angelangt. Über den Rest der lauen Kompositionen legt sich gnadenlos der Schatten der Durchschnittlichkeit, der dem Duo jede Chance auf eine bessere Bewertung raubt. Leider.
Handwerklich sind die zwei Hauptakteure über jeden Zweifel erhaben. Der Gesang beeindruckt lückenlos und mit dem Gitarrenspiel auf „Call Of The Wild“ kann ich mich definitiv anfreunden. Die Songbegleitung gestaltet Herr Enevoldsen abwechslungsreich und detailverliebt, seine Soli sind klassische Leadgitarrenkunst á la Malmsteen mit Sweep Picking, Arpeggios und allem was der Gitarrist von Welt schon so können sollte. Bei all der an den Tag gelegten technischen Finesse bleibt jedoch ein wichtiges Element des Solo-Klampfens außen vor – nämlich das Feeling. Dieser Faktor geht auf dieser Platte gegen 0.
Fazit: DECOY präsentieren uns songtechnisch überwiegend fettfreie Magerkost, die auch mit gutem Willen einfach nicht dauerhaft schmecken will. Man gibt sich alle Mühe, vereint hohe Handwerkskunst mit anspruchsvollen Arrangements. Unterm Strich bleibt aber wenig Zählbares über, weil man der Kunst des gelungenen Songwritings leider nur in eingeschränktem Maße mächtig ist. Zudem gewinnt man mit Songtiteln wie „Call Of The Wild“, „Brothers In Arms“ oder „Heavy Metal Thunder“ heutzutage auch keinen Originalitätspreis mehr.
Trackliste
- Divided
- Call Of The Wild
- Brothers In Arms
- Heavy Metal Thunder
- Make A Stand
- Break Through
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- Forever And Ever
- My Religion
- How Long
- The Real Deal
- Peace Of Mind
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