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Cover  
The Heart Attacks - Hellbound And Heartless (CD)
Label: Hellcat Records
VÖ: 23.10.2006
Art: Review
Maggo
Maggo
(323 Reviews)
6.5
Frisch, ungeschliffen und roh schrammeln mir THE HEART ATTACKS - fünf „Rotzpipen“ Anfang 20 aus Atlanta, Georgia – ihre 12 Songs mit einer solchen „Leck mich am Arsch“ – Attitüde um die Ohren, daß es mich fast vom Hocker haut. Die Band legt eine bemerkenswerte Energie an den Tag, sodaß jemand wie ich, der sich schon solide in seinen 30ies befindet, nur mehr neidisch seiner eigenen „Sturm und Drang-Zeit“ nachtrauert. Die Jungs spielen eine Mischung aus Punk- und Sleazerock, bildlich ausgedrückt eine Mixtur aus Sex Pistols, Hanoi Rocks und frühen Guns´N´Roses. Würde die „Mötley Brut“, also die Söhne von Nikki Sixx und Tommy Lee (kleines Wortspiel am Rande – Anm.d.Verfassers), mal eine Band gründen – genau so würde das Resultat klingen. Ungehobelt, derb und unangepasst.

THE HEART ATTACKS spielen nicht nur puren Rock´N´Roll, sie SIND der pure, naturbelassene Rock´N´Roll. Hier nimmt man Worte wie Privatjets, Nightliner, Hotelzimmer und anderes ablenkendes Beiwerk nicht einmal in den Mund, sondern tingelt im 70er-Jahre-Minibus durch jeden gottverdammten schäbigen Club, der sich zwischen Boston und Seattle bzw. zwischen Los Angeles und Miami befindet, um der verschwitzten, tobenden Masse mit einem Arsenal an arschtretenden Songs wie „You Oughtta Know By Now“, „Summer Of Hate“, „Eyes“ und dem besten Song des Albums „Hellbound And Heartless“ entgegen zu treten. Zudem gibt´s noch eine starke Coverversion von CCR´s „Travelin´ Band“ zu bestaunen.

Was will man mehr könnte man jetzt fragen???
Die Bengel sind ja noch jung und das kann sich ja noch auswachsen – ABER: so grandios das Ganze 20 Minuten lang klingt – es wird dann doch leider schnell auch wieder langweilig. Die Songs sind zu eindimensional, der eine oder andere Killer-Chorus fehlt leider auch – kurz gesagt: das Songwriting bedarf schon noch eines gewissen Reifungsprozesses. Abgesehen vom oben erwähnten Highlight „Hellbound And Heartless“, das durch die Slide-Gitarren-Teile, die Tempowechsel und dem Schlussteil mit den Akustikgitarren eine schöne, ansonsten oft vermisste Dynamik aufweist, fällt nur mehr der Track „Tearstained Letters“, in dem Joan Jett mitwirkt, aus dem gewohnten Punkrock-Schema heraus. Hier ist jedoch der Song an sich nicht wirklich aufregend.

Trotz der erwähnten Kritikpunkte ist das Album ein tadelloses, genre-entsprechend produziertes Machwerk, bei dem (zumindest zeitweise) die Coolness aus den Boxen heraustropft. Um den nächsten Schritt zum Rockstar zu packen, bräuchte die Truppe vielleicht jemanden, der diese ungestüme Energie bündelt und den Enthusiasmus in die richtigen Bahnen lenkt.

Fazit: „We´re a gang of pirate gypsy crackhead smart-mouthed snot-nosed rock´n´roll misfits“ – Zitat Leadsänger Chase. Dead on, Mr. Chase. Macht´s weiter so……….
Trackliste
  1. You Oughtta Know By Now
  2. Summer Of Hate
  3. Eyes
  4. Travelin´ Band
  5. Guilty
  6. Widowmaking
  1. Heart Attack
  2. Fast Times Attached
  3. Hellbound And Heartless
  4. Tearstained Letters (Feat. Joan Jett)
  5. Runnin´ With A Gang
  6. City Sickness
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