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Norway - Rising Up From The Ashes (CD)
Label: MTM
VÖ:
19.01.2007
Art: Review
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Hiermit nehme ich das Drittwerk der Band NORWAY mit dem Titel „Rising Up From The Ashes“ zum Anlass, um ein wenig aus dem Nähkästchen eines Review-Schreibers zu plaudern. Fairerweise sollte ein Rezensent jede Platte, die er beurteilt, zumindest 5 bis 6 Mal anhören, um ein fundiertes Review zu gewährleisten. Manchmal hört man sich das Werk öfter, manchmal sehr viel öfter an und manchmal kommt man sich vor, als säße man mit seiner besseren Hälfte im Kino mit dem Gefühl, daß dieses verdammte 4-stündige Liebesdrama wahrscheinlich erst im nächsten Leben zu Ende ist.
Um wieder die Kurve zu diesem neuen Release zu bekommen – genau dieses gewisse Gefühl des ungewollten Zeitstillstandes hatte ich die letzten Tage zur Genüge. Ich verfasse meine Reviews im Normalfall eher etwas wohlwollender (also im Zweifel für den Angeklagten), aber in diesem Fall muß Kritik einfach sein.
NORWAY (die Band), gegründet 1986 in New Jersey, bieten schlicht und einfach AOR-Einheitsbrei. Der Großteil der Songs plätschert im unteren Midtempo-Bereich ohne jede Dynamik dahin. Die Songs sind zum Teil gar nicht schlecht, zeigen gute Ansätze, aber wo andere Bands dieses Genres wie JOURNEY erst so richtig beginnen, hört NORWAY schon wieder auf. Hier fehlt der Killerinstinkt in Form von zwingenden Refrains. Die Platte löst in mir nichts, aber auch schon gar nichts, aus – mal abgesehen vom Gähnreflex.
Zudem zeigt auch die Produktion Mängel. Speziell im Bassbereich wurde sehr gegeizt. Die Scheibe klingt drucklos und im AOR-Gesetzbuch steht ganz sicher nicht, daß die Drums so überhaupt nicht krachen dürfen.
Nach so viel Kritik nun zum Positiven. Song Nummer 4 „American Girl“ ist das absolute Highlight dieses sonst so durchschnittlichen Albums. Ein knackiger Gute Laune-Happen ganz im Stil von JOURNEY und Y&T, der vorzüglich als Soundtrack für „Baywatch“ verwendet werden hätte können. Ihr wisst schon, für diese „kunstvollen“ Musikvideo-Szenen, in denen unsere Pamela am Strand ihr Workout macht, begleitet von irgendeiner seichten Rockmusik. Dem Midtempo wird hier endlich mal der Stinkefinger gezeigt und die Herren lassen es (relativ gesehen) ziemlich krachen. Auch Song Nummer 7 „Tell Me“ kann überzeugen. Ein wirklich toller Song mit (wieder relativ gesehen) ziemlich dreckigen Gitarren, der sehr an eine schwedische Band namens CRYSTAL BLUE erinnert. Da, wie so oft, auch hier aller guten Dinge drei sind, will ich noch die Ballade „Won´t Let You Down“ positiv erwähnen.
Fazit: Klassische AOR-Bands wie NORWAY balancieren auf einem schmalen Grad zwischen traumhaft schön und purer Fadesse. Schon Joseph Haydn hat das schlafende Publikum während seiner „Sinfonie mit dem Paukenschlag“ mit einem ordentlichen „Tuscher“ wieder aufgeweckt. Dies gelingt NORWAY mit den zwei obengenannten Songs zwar auch im Ansatz, letztlich ist auf dieser Platte einfach zu viel zu langweilig. Empfehlen kann ich diese Platte deshalb nur Hardcore-AOR-Fans.
Und meine Promo bekommt die liebe Igel-Familie in meinem Garten als Einschlafhilfe. Der nächste Winterschlaf kommt bestimmt………
Trackliste
- Save Me
- Anything At All
- Only One I Need
- American Girl
- The Power Of Gold
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- Since You´ve Been Gone
- Tell Me
- Won´t Let You Down
- Haunted
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