Anmeldung
Suche
SiteNews
Upcoming Live
Keine Shows in naher Zukunft vorhanden...
Statistics
6695 Reviews
458 Classic Reviews 284 Unsigned Reviews |
8.5
Gibt es eine bessere Alternative als ein MACHINE MEN-Album, um die Wartezeit bis zur nächsten BRUCE DICKINSON-Soloscheibe zu überbrücken? Es mag zwar ein abgegriffener Vergleich und mittlerweile ein Affront der Band gegenüber sein, es läßt sich jedoch auch nicht von der Hand weisen: die Finnen sind anscheinend bereits intuitiv dazu in der Lage, geradlinigen, klischeefreien, melodischen Heavy Metal auf CD und Bühne zu bringen, der zwar traditionell verwurzelt ist, jedoch zu keiner Zeit anachronistisch klingt. Sondern äußerst frisch, mitreißend, mit einem satten, immer nach vorne gehenden Drive (deshalb dann beim Autofahren schön auf den Gasfuß aufpassen!) versehen und virtuos vorgetragen. Das ist eben genau der Sound, der die letzten Outputs des IRON MAIDEN-Fronters so erfolgreich gemacht hat und der auch auf den 'Chemical Wedding'-Track zutrifft, nach dem sich die hier besprochene Kapelle benannt hat.
Waren die vorhergehenden Alben schon eine lohnende Investition, so ist 'Circus Of Fools' aus meiner Sicht nun die vorläufige Krönung der noch jungen Discographie. Von den neun Songs hat es wirklich jeder einzelne in sich und präsentiert jeder eigene Vorzüge. Der Titeltrack ist der ideale Opener, dessen Melodien eigentlich sofort zünden und auch hängenbleiben. Das folgende 'No Talk Without The Giant' ist angenehm hart und modern, ebenfalls sehr eingängig und macht ordentlich Tempo. 'Where I Stand' darf fast schon als Halb-Ballade bezeichnet werden, deren Akustikgitarren-Parts sehr folkig klingen und die insgesamt eine ausgesprochen runde Sache ist, in der keine überflüssige Note auszumachen ist (was im übrigen auf alle Nummern zutrifft). Die songschreiberische Sicherheit der nordischen Jungspunde ist fast schon beängstigend. Großartig gewagte Experimente darf man sich natürlich keine erwarten, dafür gibt es zahlreiche andere Bands, aber mit solchen für die Bühnen der Welt wie geschaffenen Songs wird es nicht mehr lange dauern, bis MACHINE MEN den Sprung in die Oberliga ihrer Sparte geschafft haben. Was das Hören hier so angenehm macht, ist die Tatsache, daß nichts, absolut gar nichts aufgesetzt, zusammengebastelt oder nach 'zu viel des Guten' klingt! Vielmehr hat man den Eindruck, als ob sich die Band die fertig geschriebenen Songs aus dem Kreativitätspool einfach herausgefischt und nachgespielt hätte (David Lynch hat mal eine coole Rede zum Thema 'Ideas are like fishing' gehalten). Egal ob es sich um flott-energischen Stoff wie 'Dying Without A Name' und 'Border Of The Real World' oder epische Sachen wie 'The Cardinal Point' handelt, die Instrumentalfraktion als auch Sänger Antony liefern einen sauguten Job ab und harmonieren wirklich prächtig. Letzterer klingt auch nicht mehr gezwungen nach mighty B.D., sondern macht einfach seine Sache und diese einwandfrei. Logisch, das Timbre ist verdammt ähnlich, aber wer wirft zB heute noch Tobias Sammet vor, oft sehr nach Michael Kiske zu klingen? Es ist schlicht und einfach eine Stimme, die für diese Art von Unterhaltungsmusik gemacht ist und für die einige ihre Seele im Winterschluß verkaufen würden - Punkt. Meine Favoriten auf der vorliegenden CD sind schließlich 'Ghost Of The Seasons', eine eher schleppende Nummer mit breiten Akkorden und großartigen Melodien, sowie 'The Shadow Gallery', welches sofort durch interessante Rhythmusarbeit heraussticht und im folgenden mit Vielschichtigkeit und einem düsteren Piano-Mittelteil vollends überzeugt. Eine weitere Band, die zeigt, wie man auch ohne Szene-Veteran zu sein Metal-Spirit auf authentische Art und Weise im frühen 21. Jahrhundert zelebriert. Und das zwar mit Breitenwirksamkeit jedoch gänzlich ohne Anbiederungen. Also schleunigst den 'Circus Of Fools' aufsuchen und sich einen Platz nahe der Arena reservieren! Tracklist: 01. Circus Of Fools 02. No Talk Without The Giant 03. Ghost Of The Seasons 04. Tyrannize 05. The Shadow Gallery 06. Where I Stand 07. Border Of The Real World 08. Dying Without A Name 09. The Cardinal Point www.machinemen.net Trackliste
Mehr von Machine Men
Reviews
27.07.2005: Elegies (Review)17.06.2004: Scars & Wounds (Review) News
03.03.2011: Beenden dieser Tage ihre Karriere14.12.2006: Viel Neues ... |
||||||
© DarkScene Metal Magazin |