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5.5
Irgendwie scheinen die Zeichen für bombastische Gothic Metal Kunst im Jahre 2007 schlecht zu stehen. Hatte ich nach den Totalausfällen von Therion und Tristania ja noch schwer auf Erlösung in Form von Sirenia's Drittgeborenen gehofft, setz ich spätestens jetzt die Flaggen auf Halbmast! Die Elite des Genres versagt nahezu auf voller Länge!
Wo ist all die packende Dramatik, die Sirenia ausmachte? Wo ist die herrlich düstere Atmosphäre, all die schmerzlich schöne Romantik, die der Band um Kopf Morten Veland vorhereilte? Weg, alles verloren gegangen auf der Strecke zum Mainstream. Was sofort auffällt ist der fehlende Tiefgang und die weit weniger packende Stimmung. Hingegen dominieren von Start an die, sicher nicht schlecht, leider aber recht dünn und ausdrucksschwache Stimme von Frau Monika Pedersen, poppige Melodien und harmlose Riffs. Sirenia goes Within Temptation könnte einem in den Sinn kommen, während man sich die harmlos netten Songs so durchkaut. Hierfür meine Herrn und Damen fehlt ihnen nebst Songwritingkünsten und notwendigem Hitfaktor, jedoch auch das nötige Stimmvolumen. (...eine Sharon Den Adel steht eben auch nicht an jeder Kreuzung!) . Und genau jetzt, genau zu diesem Zeitpunkt des heiteren Eintippens meiner Hirnwindungen, muss auch dem Promozettelchen widersprochen werden. Sirenia 2007 klingen weit weniger episch, weit weniger symphonisch und verdammt weniger metallisch als je zuvor. Einzig und allein recht geben kann ich dem Verfasser dieser Zeilen darin, dass die Band weit melodischer klingt. Darauf kann ich aber getrost verzichten, wenn das Resultat über weite Stecken poppig, harmlos und kitschig klingt! Um die Note unter diesem Text für Außenstehende begreifbar zu machen, kümmern wir uns nun aber um die Details, denn wenn die erste Enttäuschung überwunden, kann man dem Stück ja zumindest einige positive Aspekte abgewinnen. Sirenia sind zwar leider nicht mehr jene Band, die ich bislang so schätzte, alles ist aber auch nicht schlecht im Hause Verland. Klar gibt mir der gebremst langweilige Opener, mit seiner "nicht-Fisch-nicht-Fleisch" Gothic Metal Anbahnung, seine Rätsel auf. Trotz netter Melodien, dezenten Chören und einem sehr eingängigen Refrain, weiß diese Nummer ebenso wenig wirklich zu überzeugen, wie seine ähnlich gelagerten Kumpanen der Marke "Absent Without Love" oder das auf eingängig poppiger Hitmelodie einherchartende "My Minds Eye". Objektiv allesamt super Nummern, die mit ihren schmeichelhaften Melodien und zarten Ohrwurmrefrains auch schwer hitverdächtig scheinen, am Ende leider aber nicht jede niveauvolle Metal Kunst mit Tiefgang bieten, die ich mir von Sirenia erwarte. Dominiert von wenig charismatisch und unzwingenden Female Vocals ,erschallen die teils recht drucklosen Gothic Pop Rock Songs, mit verhaltenen Chören, wie man sie von alten Tagen zwar kennt, sie hier aber leider viel zu selten ihre Wirksamkeit erfahren. Harmlos nett heißt das Fazit. Einige lichte Momente wie das durchaus groovige "Sundown" oder das massiv und bombastisch gute "The Other Side" sind zwar ohne Frage alle Ehren wert, zerschallen aber leider an Totalnieten wie "One By One" lassen den sehr durchschnittlich, wenig berührend und noch weniger mitreisenden Nachgeschmack keinesfalls verschwinden.. "Nine Destinies And A Downfall" ist sehr poppig, sehr seicht, sicher nicht schlecht, in Summe und – um unsren Kanzler erneut zu zitieren – am Ende des Tages, nach Therion und Tristania, jedoch die dritte Enttäuschung am 2007er Gothic Himmel und nicht mehr als ein durchschnittlich gutes Düster Rock Album mit nicht abzustreitender MTV-VIVA Qualität. Von einer Band wie Sirenia hätte ich mir aber definitiv mehr erhofft. Trackliste
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Reviews
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