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8.0
„Workaholic“ Richie Kotzen wurde in den 80ern als Spät-Teenager von Mike Varney (weitere hochkarätige Entdeckungen dieses Mannes: Yngwie Malmsteen, Marty Friedman, Jason Becker, Vinnie Moore, etc.) für dessen Label „Shrapnel Records“ gesignt. Gitarren-Insider können schon alleine an dieser Tatsache erkennen, daß es sich bei Mr. Kotzen um einen Saitenhexer alter Schule handelt. Seit damals veröffentlichte der hagere Mitdreißiger über ein Dutzend Soloalben neben seinen Engagements bei den Glamgöttern POISON und der ebenfalls nicht so unbekannten Combo MR.BIG als Ersatz für die Stammklampfer C.C. DeVille bzw. Paul Gilbert.
Richie Kotzen´s neues Album „Into The Black“, das der Meister im Alleingang geschrieben, arrangiert, produziert und eingespielt hat, fügt sich nahtlos in die Reihe wirklich guter Releases aus dem Hause Frontiers Records in letzter Zeit ein. Was mir hier zu Ohren kommt, ist definitiv keine Easy Listening-Musik, sondern ein Soundgesamtkunstwerk eines talentierten Universalmusikers, das sich dem Hörer erst in seiner gesamten Schönheit erschließt, wenn man sich intensiv damit auseinandersetzt. Eine nachdenkliche, traurige Stimmung zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album, dessen Texte über Selbstzweifel, Liebeskomplikationen und andere seelische Unwägbarkeiten diesen Gesamteindruck noch unterstreichen. Musikalisch überwiegend im Midtempo-Bereich gehalten, handelt es sich hier um eine dunkel klingende, etwas bluesig angehauchte Mischung aus Hardrock und Singer/Songwriter-Musik, dessen Produktion zum Teil staubtrocken aber trotzdem sehr gelungen ausgefallen ist. Im Gegensatz zu anderen Soloalben von vergleichbaren Gitarrenvirtuosen (Stichwort: Malmsteen) legt Richie Kotzen größten Wert auf kompositorische Klasse und schöne Melodien anstatt auf eine seelenlose Demonstration spielerischer Perfektion. Hier untermalen die Gitarren songdienlich die einzelnen Tracks, wobei der Meister seine technische Klasse in einigen Passagen doch unaufdringlich aufblitzen läßt. Highlights und damit Anspieltips sind für mich das unglaubliche Quartett „The Shadow“, „Doin´ What The Devil Says To Do“, „Sacred Ground“ und die Killerballade „My Angel“. Der Gesang, der ebenfalls von Richie himself übernommen wurde, ist sehr ausdrucksstark und gefühlvoll. Seine bestechend gute Stimme paßt perfekt zur melancholischen Grundstimmung des Albums und erinnert des öfteren an Chris Cornell (SOUNDGARDEN, AUDIOSLAVE). Fazit: „Into The Black“ ist ein gelungenes, gefühlvolles und sehr interessantes Album. Neben den genannten Highlights fallen auch die restlichen Songs kaum punkto Klasse ab. Filler sucht man hier vergebens. Schade nur, daß diese Art von Musik nie auch nur annähernd die Anerkennung eines breiteren Publikums erlangen wird, die sie verdienen würde. Trackliste
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Reviews
24.06.2008: Live In Sao Paolo (Review)News
31.08.2011: Kommt mit neuem Album "24 Hours".28.08.2008: "Chase It" Videoclip des Gitarrenhelden. 23.04.2008: Meister Richie bringt sein erstes Live Album. |
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