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Cover  
Wetton/Downes - Icon Ii - Rubicon (CD)
Label: Frontiers Records
VÖ: 10.11.2006
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Art: Review
Maggo
Maggo
(323 Reviews)
8.0
Die Köpfe hinter diesem Album sind zwei nicht mehr ganz taufrische Herren namens John Wetton und Geoffrey Downes, deren glorreiche Vergangenheit hier anfangs kurz erwähnt werden sollte. Während Mr. Wetton in Bands wie KING CRIMSON und URIAH HEEP tätig war, verdiente sich Mr. Downes seine erste (und nicht letzte) Million Dollar in Bands wie THE BUGGLES („Video Killed The Radio Star“) und YES. 1981 trafen die beiden eine im nachhinein betrachtet nicht unkluge Entscheidung und gründeten zusammen mit Ausnahme-Gitarrist Steve Howe (YES) und Schlagzeuger Carl Palmer (EMERSON, LAKE & PALMER) eine Band mit dem klingenden Namen ASIA. Den größten Hit dieser Band – „Heat Of The Moment“ - kennt wohl jeder. Ihre Alben wurden zu Millionensellern. Soweit zur Vergangenheit...

Die Gegenwart dieser zwei Rocklegenden liegt in Form des neuen WETTON/DOWNES-Albums „Icon II – Rubicon“ nun vor mir. Der Opening Track „The Die Is Cast“ zaubert einem 80er-Junkie wie mir schon mal ein zufriedenes, breites Grinsen ins Gesicht. Laut Label-Aussendung handelt es sich hier um „Progressive Pomp Rock“, was eine ziemlich blumige Umschreibung von dem ist, was hier meine Gehörgänge passiert. Was heißt „Progressive Pomp Rock“ am Beispiel des ersten Songs jetzt auf gut deutsch? Begonnen wird mit einem stimmungsvollen Intro mit Klavier, 80er Synthie Sounds und dezenten Streicher-Einsätzen, das fließend übergeht in einen starken Rocksong, der durch Wetton´s tolle Stimme, bombastische Arrangements und mächtige Background-Vocals besticht. Das kurze Cello-„Solo“ (wenn man´s so nennen will) im Mittelteil setzt dem Ganzen noch das Sahnehäubchen auf. Kurz und gut. Einfach geil. Eine glatte 10.

Song Nummer 2 „Finger On The Trigger“ – wieder dieser Vintage Synthie Sound, wieder dieses geile Cello, wieder ein catchy Chorus, wieder Bombast pur. Die werden doch nicht....... eine 10 gibt´s bei mir nämlich nur schwer. Okay – weiter...

Song Nummer 3, 4, 5, 6, ... , 10 – ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Nach diesem MEGA-Doppelpack zu Beginn wird´s jetzt seicht ohne Ende. Grundsätzlich wäre dies auf einem Album dieser Stilrichtung nichts Verwerfliches. Die eine oder andere Ballade hat auch noch niemandem geschadet. Aber hier wird diesbezüglich eindeutig übertrieben. Die Songs an sich sind weiter erstklassig. Super Songwriting, tolle Instrumentierung, schöner Gesang. Bei „To Catch A Thief“ und „Tears Of Joy“ übernimmt auch noch eine gewisse Anneke van Giersbergen (THE GATHERING) zu 50% den Lead-Gesang, was ebenfalls traumhaft klingt. Da gibt´s nicht wirklich was zu meckern. Der Song „Shannon“ wird zusätzlich noch durch irische Folk-Einflüsse ergänzt. „The Glory Of Winning“ wäre der beste Olympia-Song aller Zeiten.

ABER...
Rockmusik ist das nicht mehr. Die Gitarren DEZENTEST im Hintergrund, oft gar nicht mehr vorhanden. Das Tempo wird konstant am unteren Limit gehalten. Dieses Album ist vergleichbar mit einem Marathonläufer, der 6 km Vollgas gibt und die restlichen 36 km ins Ziel GEHT.

Aus diesem Grund ist die Bewertung dieses Albums eine schwierige Aufgabe. Einerseits Top-Kompositionen, die Fans dieser Stilrichtung vor Freude die Tränen in die Augen treibt. Andererseits handelt es sich spätestens ab Song Nummer 5 um kein Rockalbum mehr. Popmusik mit symphonischen Einflüssen wäre eine treffendere Bezeichnung. Alles in allem muss man aber eingestehen, dass dem Hörer hier einfach unglaublich schöne Musik geboten wird. Folglich gibt´s von mir trotzdem eine mehr als verdiente 8.
Trackliste
  1. The Die Is Cast
  2. Finger On The Trigger
  3. Reflections (Of My Life)
  4. To Catch A Thief
  5. Tears Of Joy
  1. Shannon
  2. The Hanging Tree
  3. The Glory Of Winning
  4. Whirlpool
  5. Rubicon
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