Emokind, ich habe dich wieder gefunden. Nach dem schon genialen Vorgängerohrwurm sind MCR also wieder zurück, um den (amerikanischen?) Rockolymp zu besteigen. Und damit man sich nicht der Stagnation verantworten muß, hat man auch gleich ein paar Änderungen in Anspruch genommen. Auf der einen Seite hat sich das optische Emo-Aushängeschild Gerard Way seine schwarzen Trauerweiden gestutzt und blondiert und den Kajal verworfen und die gesamte Band präsentiert sich kleidungstechnisch im schwarzen Sgt. Pepper Outfit der Beatles. Auf der anderen (musikalischen) Seite hat man ein wenig Bombast dazugelegt und eckt an manchen Stellen sehr stark am Queen-Sound an (was normalerweise ja nur in die Hose gehen kann). Und dabei geht dieses wagemutige Experiment nicht einmal in die Hose. Vielleicht liegt das ja auch daran, dass Gerard im gleichen Jahr das Licht der Welt erblickt hat wie der Queen Gassenhauer „News of the world“. Geblieben sind die sich ans Ohr haftenden Melodien, mit Wiedererkennungsgarantie.

Wie schon beim Vorgänger, ist wieder mal eine Story als Gerüst vorhanden. Doch dieses Mal ist die Platte nicht nur eine aneinander Reihung von einzelnen Songs, sondern eine gut durchdachte moderne Rockoper mit Gefühl, Theatralik und Emotionen. Auf dieser Scheibe stechen zwar keine einzelnen Songs wirklich heraus, dafür ist aber jedes Lied hitverdächtig.

Wem melodischer Alternativ-Rock mit Punkanleihen und Bombast gefällt, dem wird auch The Black Parade gefallen. Wem Coheed And Cambria textlich zu weltfremd und musikalisch zu progressiv sind, sollte auch mal seine zwei Ohren damit beschallen lassen.

Emokind, du bist nicht so dumm wie überall behauptet wird. Join the Black Parade!!!