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Ras Dawn - Scales Of Judgement (CD)
River Dragon (17 Reviews)
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RA'S DAWN wollen es jetzt augenscheinlich wissen: nach zwei Demos ist 'Scales Of Judgement' nun das Albumdebüt der 2001 gegründeten Koblenzer Metaller. M e t a l l e r - denn trotz der vielen progressiv anmutenden Songteile bauen die Deutschen immer auf ein herrlich metallisches Grundgerüst auf. Und das will heißen: 1. Vocals auf der rauheren Seite des Spektrums die über die ganze Länge der Scheibe ohne Falsett-Parts auskommen (zum Glück!); um einen Anhaltspunkt zu geben: Olaf Reimann klingt meines Erachtens nach vom Timbre her stellenweise stark wie Blaze Bayley oder auch Richard Bengtsson von LAST TRIBE. 2. Die Gitarren geben definitiv den Ton an. Da wird gerifft, soliert und auch manchmal gezupft (Westerngitarre) daß es eine Freude ist! John Schmitz und Marek Schoppa wissen mit wohldosierten Zweistimmigkeiten, orientalischen Skalen, bewußt einfach gehaltenen Parts und coolen Soli (bei 'Anubis' unterstützt durch Tore Ostby von den seligen CONCEPTION) zu überzeugen, dazu finde ich den Sound absolut gelungen 3. Eben wegen der Gitarren sind die Keyboards absolut im Hintergrund. Das ist sicher gewollt und tut dem Gesamtsound in punkto Härte gut, und was Philipp Nörtersheuser macht hat Hand und Fuß, nur frage ich mich, ob er sich nicht manchmal langweilt ;)? 4. Die Rhythmusgruppe, bestehend aus Martin Balthes am Bass und Schlagzeuger Marco Freimuth hält das oft komplexe, mit Takt- und Tempowechseln durchsetzte Material wunderbar zusammen und rundet den bereits gewonnenen Eindruck einer gut aufeinander eingespielten Band ab. Jazz-mäßige Experimente werden außen vor gelassen, der Song steht immer im Vordergrund (ein gutes Beispiel hierfür ist der verschachtelte Mittelteil von 'Exodus') und das Album als Ganzes ist von vorne bis hinten eindeutig Metal-Schule ohne 'Nu'- oder 'Core'-Anleihen.
Um musikalische Vergleiche zu ziehen: (Frühe) FATES WARNING sind genauso auszumachen wie die obligatorischen IRON MAIDEN oder ältere METALLICA (zB 'Oceans Of Lies'), manchmal auch SYMPHONY X, ganz selten frühere QUEENSRŸCHE; beim Beginn von 'Flame Of War' kommen mir interessanterweise sogar RUNNING WILD in den Sinn, genau wie beim instrumentalen Mittelpart desselben Songs (geht so in Richtung 'Highland Glory' ohne Dudelsack). Die Arrangements von RA'S DAWN sind immer interessant gehalten, durchdacht und trotzdem fantasievoll, mit vielen 80er-Reminiszenzen versehen und doch nicht verstaubt, komplex aber durchaus headbanging-tauglich, einmal speedig-thrashig und in der selben Minute wieder episch - also der richtige Treibstoff für ein Metallerherz. Die bereits erwähnten orientalischen Melodien (im harten Musikbereich sowieso essentiell) gehen Hand in Hand mit den Lyrics, denen oft Begebenheiten aus der ägyptischen Mythologie zugrundeliegen.
Zum wenigen, das man der Band noch anlasten kann, gehört vielleicht der Fakt, daß die Refrains bzw. deren Vocal-Lines oft nicht ganz so zwingend sind - man muß sich schon gut reinhören, damit einige Sachen hängen bleiben. Ab und zu mehr zweite oder dritte Stimmen beim Gesang wären auch nicht schlecht und von mir aus könnten die Keys gerne noch eine größere Rolle spielen ... Sehr positiv fällt auch die klare, Druck machende jedoch nicht zu fette bzw. überladene Produktion von Tommy Newton (VICTORY, CONCEPTION, ARK, ...) auf. Genauso gelungen ist das Cover von Mattias Norén (der ja auch kein Unbekannter mehr ist). Wie gesagt, die Koblenzer wollen's jetzt wissen. Mit diesem Album haben sie sich jegliche Unterstützung unsererseits verdient!
01. Forever
02. Anubis
03. In Oceans Of Lies
04. Scarlet Dawn
05. The Masque Of The Red Death
06. Flame Of War
07. Terrified
08. Exodus
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