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Eidolon - The Parallel Otherworld (CD)
Label: Escapi
VÖ:
16.06.2006
Homepage
Art: Review
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Zunächst traute ich meinen Augen nicht, als Pagan's Mind Goldkehlchen Nils K. Rue am Backcover aufschien, muss wohl ein Doppelgänger sein, der erste, abblitzende Gedanke. Aber nein. Der Bursche ist tatsächlich bei den Ahorn Metallern eingestiegen, nur: (fast) kein Schwein hat es zu Notiz genommen! Dieser seltene Fall erinnert an Kamelot, die anno 1998 mit Roy Khan ebenso als nordamerikanische Band einen Europäer bzw. Norweger für den Frontposten über den großen Teich lockten.
Die von Metalblade zum Escapi Label konvertierte Kapelle der beiden Drover Brüder Glen und Shawn, die ja nebenbei im aktuellen Megadeth Line- Up aufscheinen, hat meiner Meinung nach bis heute kein einziges schwaches Album produziert, im Gegenteil. Gehobene Qualität, Selbstgewahrsam und Akribie (auch wenn der ganz große Wurf bis dato ausblieb!) zeichnen die Handschrift der Kanadier aus, die seit jeher den Grad zwischen klassischen US Power Metal und thrashigem Riffing aufspüren, dabei aber stets Eigenständigkeit bewahren.
Somit die perfekte Spielwiese für den einunddreißigjährigen Norweger, der es auch hier glänzend versteht, den Songs einen gewissermaßen mystischen Spirit einzuhauchen. Der etwas verhaltene bzw. mit einigen Akustikparts ausstaffierte Titletrack und das folgende, im groovigen Stil beginnende "Arcturus 9" zeigen zwar eine etwas ungewöhnliche Startphase auf, beim flotteren "The Eternal Call", dem düster eingeleitenden Midtempo Kracher "Ghost World" und "Thousand Winters Old" (Moment mal, hat etwa King Diamond's Andy LaRoche diese Soli eingetütet?), bei denen man sich mal ernsthaft fragen muss, woher Glen diese endlosen Stakkatoriffs bloß ausgegraben hat, präsentieren sich eidolon dafür umso mehr in altbewährtem Stil - remember "Nightmare World". Das schnelle, um nicht zu sagen, das thrashige "Spirit Sanctuary" lässt ebenso nichts anbrennen, wie auch das von einem straighten Riff angeheizte "Astral Flight". Die Überraschung ereilt den Hörer allerdings am Ende der CD, nämlich eine sagenhafte Coverversion des Mercyful Fate Klassikers "The Oath", die Rue mit derartiger Muse und Perfektion einträllert, dass einem die Tränendrüse außer Kontrolle gerät - fantastisch!
Resümee: durch den ausgeprägt und nicht minder charakterstarken Gesang eines Nils K. Rue treten auf Eidolon's siebtem Streich unweigerlich oder zumindest partielle PM Reminiszenzen in Kraft; ergibt unterm Strich dennoch eine hörenswerte Symbiose und darf sich in der vorzeigbaren Discographie der Holzfäller locker einnisten.
Trackliste
- The Parallel Otherworld
- Arcturus #9
- The Eternal Call
- Ghost World
- Thousand Winters Old
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- Spirit Sanctuary
- Order Of The White Light
- Astral Flight
- Shadowanderer
- The Oath
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