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1.5
Traditionellerweise nehme ich mir den Output, welcher eine globale Extermination einleiten soll, vor. Waghalsige Selbstüberschätzung oder schlechter Humor? Ich denke eher beides.
Es ist 4:45 Uhr und ich sperre mich in meiner Wohnung ein, lege die Silberscheibe in das Laufwerk und warte auf den Weltuntergang. Dabei kommt mir die Zeit zwar relativ schleichend vor, doch die Welt um mich herum bleibt still und im Dunkel der Nacht liebevoll in ihrem gewohnten Erscheinungsbild. Da kann auch das, an eine zum Leben erwacht und sehr paranoid wirkenden Nähmaschine erinnernde, programmierte Schlagzeug nichts daran ändern. Die Synthesizer-Melodien (?) umwickeln dieses auch nur minder und fügen sich dennoch ins Klangbild mit ein. Die Gitarren sind viel zu dünnbrüstig und können nicht wirklich herausstechen, geschweige denn der Mutter Erde Lebenssaft entziehen. Wäre nicht ein laut brüllendes und seinen eigenen Verstand auskotzendes Organ als Zutat hinzugefügt worden, dann wäre die Musik der Tiroler Naturburschen auch an mir vorübergegangen, als hätte ich im Hintergrund noch das gute alte Sega Master System an meinen Fernseher angeschlossen und diesen zu laut aufgedreht. Meine Nachbarn scheinen von diesen Klängen auch sehr unbeeindruckt zu sein und gleiten, der Stille – welche sich außerhalb meiner vier Wände langweilt – nach zu beurteilen seelenruhig in ihren Träumen. Als dann auch die sogenannte schwärzeste Leere sich ihrem „glorreichem“ Ende nähert, haue ich mir erstmal FANTOMAS „Delirium Cordia“ in den Player und sehe durch meine frisch geputzten Fenster, wie sich in rudimentären Zügen, trotz des gerade beginnenden Sonnenaufganges, Dunkelheit über die Alpenregion ausbreitet. Um dieses Gefühl noch zu toppen, lege ich in das Laufwerk meines Computers eine JOHN ZORN CD und betrachte aus dem Augenwinkel heraus, wie sich die Bäume vor der Wohnungstür selbst entwurzeln und den unkontrollierten Klängen, welche aus meiner Wohnung strömen, ergeben. Für die Vertonung des Weltunterganges ist das Tristwood-„Werk“ viel zu geradlinig und vorhersehbar. Es gibt keine Überraschungen, welche wohl für eine Zerstörung der Erde wohl bitter nötig wären. Von Apokalypse merke ich bei dieser Musik ziemlich wenig und ich würde es eher als Wiegenlieder für meine nicht vorhandenen Kinder benutzen. Aber vielleicht ist ja die lyrische Darbietung mehr im Weltuntergang angesiedelt. Und wenn dem so ist, dann hat sich die Musik nicht an die Texte angepasst. Trackliste
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Reviews
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