Deutsche Schweden, oder wie? BITTERNESS aus Deutschland, die mir bisher nur von ihren beiden (hörenswerten) Singles bekannt waren, veröffentlichen hiermit ihr neues Album.
Glaubt man der Homepage der Band, so wird hier Thrash mit schwedischen Death-Einflüssen gezockt, was ich jedoch genau umgekehrt sehe: Typischer, schwedischer Melodic-Death-Metal etwas älterer Marke (das GATES OF ISHTAR- Debüt muss in diesem Zusammenhang erwähnt werden) trifft auf 80er-Thrash (in Richtung KREATOR, an die auch der Gesang ein wenig erinnert) - und das Ganze macht durchaus Spaß!

Die Aufnahme klingt sehr „naturbelassen“, aber passend (erinnert mich an Mid-Neunziger-Zeiten, was natürlich nur gut sein kann ;-)), die Songs sind geradlinig und ohne viel Firlefanz auf den Punkt gebracht, animieren zum Mitwippen und funktionieren Live - mit einem Bierchen in der Hand - sicher bestens!

Qualitativ doch noch ein Stück von den großen Vorbildern entfernt (man vergleicht sich gar mit UNANIMATED…), merkt man dennoch, mit wie viel Hingabe und Herz hier gearbeitet wird!
Einzig „Buried in Life“ kann das Niveau nicht halten, da dort ein Teil ganz klar von A CANAROUS QUINTET „geliehen“ wurde, was mich dann doch etwas stört!

Ansonsten kann ich jedem Anhänger melodischem Death Metals schwedischer Prägung - wie eben der Frühwerke von GATES OF ISHTAR, A CANAROUS QUINTET, oder auch IN FLAMES (bevor sie alle Ecken und Kanten verloren…) – der es auch `mal straighter mag und nichts gegen eine deutliche und ordentliche Portion guten, alten Thrash` hat, diesen deutschen Underground-Hoffnungsträger nur empfehlen!