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Fields Of The Nephilim - Mourning Sun (CD)
Label: SPV
VÖ:
18.11.2005
Homepage
Art: Review
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Dass ich das noch erleben darf! Die Nebelcowboys um Ausnahmegrabesstimme Carl Mc Coy sind zurück und scheinen aus der Totgeburt ihres Quasi Comebackwerkes (...die 2002er Halb-Compilation „Fallen“ wurde diesem Namen nie gerecht!) gelernt zu haben. FIELDS OF THE NEPHILIM, die gottgleiche Dark Wave Kulttruppe der späten 80er, besinnt sich auf alte Stärken, orientiert sich an ihren Meilensteinen und erinnert daran, dass sie einst neben den SISTERS OF MERCY die gottverdammt beste, eigenständigste und unverkennbarste Band einer ganzen Bewegung waren.
Bereits das düster erlauchte Intro erinnert an alte Tage und entführt sein Opfer in die dunkle Welt der FIELDS OF THE NEPHILIM. Die fortan erhallenden elegisch, fast hypnotischen Gitarrenläufe konstruieren in Kombination mit der unverkennbar erhabenen Stimme von Master Mc Coy atmosphärisch düstere Klangwelten und schaffen ein Wechselbad aus Trauer, beklemmender Angst, Melancholie und Romantik, wie man sie nur von dieser überragenden Band kennt.
Tief unter die Haut gehen sie wieder, die neuen Kompositionen der Mehlmänner. Zeitgemäß in einige wuchtige Computersounds verpackt und ungeheuer satt produziert entfalten sich, wie gewohnt, vor allem die monumentalen Sargnägel wie der beklemmend düstere Abgesang „She“, das angsteinflössend schauerliche „Requiem Xiii-33“ oder das erhaben und düster tragisch schleppende „Mourning Sun“ - bei lautem hören in dunkler Umgebung wohlgemerkt – zu absoluten Meisterwerken eines mittlerweile sehr verzerrt und ausgebeuteten Genres. Weltklasse, genial und einfach traumhaft: Solch dunkel traurige Songs voller schwarz gefärbter Sehnsucht und Atmosphäre gibt’s nur von dieser Band zu hören, genau jene schaurig epochalen Kompositionen waren und sind es, die sie ausmachen, den Hörer in ihren Bann ziehen, nie mehr loslassen und mir tiefste Anerkennung entlocken.
Neben genannten Düsterklemmen sind es aber auch die zügiger, nicht ganz so depressiven Nummern, die aus „Mourning Sun“ ein so typisches F.O.T.N. Album machen. „Straight To The Light“, „New Golden Dawn“ oder das überragende „Xiberia“ krachen ohne Ende, wissen durch dezent elektronische Spielereien zu begeistern und schreien geradezu nach nächtelangen Nebeltänzen jener gruftigen Fanschar, die schon viel zu lang auf genau jenes Album warten musste, das nun vorliegt und das ich mir in dieser Form in meinen dunkelsten Träumen nicht ausgemalt hätte.
Was auf Mc Coy’s Soloausflug „Zoon“ bereits ansatzweise geschafft wurde, wird hier über volle Länge ausgereizt und nahezu in alter Stärke perfektioniert. „Mourning Sun“ kann zwar nicht ganz mit den in Urformation eingedüsterten Klassikern mithalten, ist jedoch ein gewohnt komplex, nicht leicht zu erschließendes Meisterwerk, dessen überlangen Kompositionen voll dunkler Schönheit man seine Zeit bedenkenlos opfern kann, und dessen angsteinflößende Intensität die gebannten Hörer, nicht zuletzt durch das ehrfurchtgebietende Organ von Carl Mc Coy wie wehrlose Opfer in die heimischen Polstermöbel drücken wird, als gäb’s kein Morgen.
„Mourning Sun“ ist die ideale Scheibe für den anstehenden Winter und ein absolut würdiges und zeitgemäßes Comeback einer Legende und verdammt besten Bands aller Zeiten!
Trackliste
- Shroud (Exordium)
- Straight To The Light
- New Golden Dawn
- Requiem XIII-33 (Le Veilleur Silencieux)
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- Xiberia (Seasons In The Ice Age)
- She
- Mourning Sun
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