Ei, was haben wir denn da für ein schnuckeliges Ding? Die junge Sängerin Nicky Gronewald präsentiert uns auf ihrem Debütalbum keck und munter eine Performance, die es durchaus mit einer Doro Pesch oder einer Gigi Hangach der viel zu früh abgetretenen Phantom Blue aufnehmen kann.

Aber auch diese Musik bürgt durchaus für Qualität: eine Mischung aus eingängigen Hardrock und traditionellem Heavy Metal, deren Urheber Anke Sobek (bass), Christos Mamalitsidis (guitar) und Michael Wolpers die nötige Würze zu verleihen wissen und obendrein ein gutes Händchen für Hooklines beweisen. Da erhaschen Uptempo-Rocker wie das straighte "Another World" oder hochmelodische "Synchronized" schnell den Aufmerksamkeitsbonus, aber auch ruhigere Klänge Marke "Grumpy Face" geben eine - zunächst unerwartet - gute Figur ab. Sprich, die phonetische Sackgasse wird durch Stimmungsvielfalt und Grips immer wieder klug umgangen. Hermann Frank, ehemaliger Gitarrist bei Accept und Victory verpasste den zehn Songs darüber hinaus einen vollmundig-runden Sound, der noch dazu ein gewisses Analogfaible ausstrahlt. Unterm Strich kommt man zum Resümee, dass Nikki Puppet bzw. "Puppet On A String" ein kleiner und ausbaufähiger Rohdiamant ist, den man unbedingt im Auge behalten sollte. Cooles Ding.