Erst mal die CD rein in das Abspielgerät und auf „Play“ gedrückt, kommt es mir vor als ob ich eine dreckigere und wenig doomigere Version von Cathedral höre. Doch dieser Eindruck wird durch eine weniger nach Drogen und mehr nach Alkohol klingende Version von Down schnell wieder verdrängt. Der Rock'n'Roll ist eindeutig in der Musik stark verankert und liefert uns ohne altmodisch zu klingen eine solide, hart rockende Scheibe in die Gehörgänge. Der Gesang erinnert mich ein wenig an Pepper James Keenan von C.O.C, jedoch mit einer Spur mehr Aggression. Die Gitarren gleiten ab und zu in bluesige Gefilde, ohne die Songs jedoch von ihrer Räudigkeit zu entfernen.

Die Songs sind im gesamten gesehen ohne Ausfälle und Durchhänger und halten mich von der Vorspieltaste entfernt. Die Band versteht es zwischen den rockigen Nummern ruhigere Stücke einzustricken, ohne in eine kitschige Ecke abzudriften. Bei diesen Nummern klingt der Sänger Joe Altier wie eine mit weniger Pathos belegte Version von Creed's Scott Stapp, aber in anderen dann wieder viel zu rotzig für diesen Vergleich. Die schnelleren Stücke wissen zu rocken und machen Appetit darauf die Band live zu sehen.

Dieser Output wäre für mich ein typischer Soundtrack für eine Offroad-Motorrad-Tour durch die schlammigen verregneten Wälder im Alpenvorland. Und bestimmt für jeden Hardrocker eine Anspielempfehlung, wenn ihm Bands wie C.O.C, Black Label Society, Down, aber auch eben Creed gefallen.