Im Nachhinein könnte sich der Schreiberling doch in den Hintern beißen, entließ er vor anderthalb Jahren das zweite Werk "Source" lediglich mit sieben Pünktchen ins Darkscene Archiv. Aber Dinge ändern sich nun mal. Wie auch die bei den vier Jungs aus Nordschweden: Deal mit dem Major Nuclear Blast und brandneue Songs, welche den im Abzug bereit gestellten Vorwurf - und zwar jenen einer aufgewärmten Göteborg G'schicht - gleich mal beiseite schieben.

Sicher, die Grundlinie bleibt auch auf "Lifetime Supply Of Guilt" selbige, allerdings - das muss klipp und klar gesagt sein, haben die Nordschweden ihr Songwriting weiter ausgebaut und - eben - das Göteborg Syndrom auf ein gesundes Maß reduziert bzw. härtetechnisch sogar einen Zahn zugelegt(!). Daher massig Speed ("Trust Is Overrated", "Relieve Your Fall"), feiner Karacho ("Down Right Dreadful"), tolle Melodiebögen ("The Shallow End", "Hours Are Wasted"), böse, böse Riffs (insbesondere bei "Break The Pact", "Sympathy Has Decreasred") verpackt in einer druckvollen Soundpräzisionsschablone, für die sich erneut Daniel Bergstrand auszeichnen konnte, ergeben summa summarum ein mit dem nötigen Bumms versehenes Todesblei Album, welches Fans von Arch Enemy bis Witchery gleichermaßen befriedigen wird. So möchte ich am Rande nur auf ein kleines Manko aufmerksam machen - nämlich, dass die Scheibe bei aller (technischer-) Erhabenheit mitunter vorhersehbar, sprich zu sehr auf Nummer Sicher einstudiert klingt, was dem ohnehin positiven Gesamtbild aber keinerlei Eintrübung beschert.

Mehr als ein gelungener Einstand beim neuen Brötchengeber, die Herren! Man darf gespannt sein, ob "Lifetime Supply Of Guilt" eine ähnlich gute Vorarbeit wie seinerzeit eine "The Jester Race" oder "A Predator's Portrait" leisten wird.