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Chroma Key - Graveyard Mountain Home (CD)
Label: Inside Out
VÖ:
08.11.2004
Art: Review
DarkScene
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CHROMA KEYs Drittwerk hört auf folgenden klingenden Namen: „Graveyard Mountain Home“. Einst war ich noch sehr traurig über Kevin Moores Ausstieg von DREAM THEATER, ich konnte es nicht fassen, dass dieser Musiker diese Band verlässt und ich befürchtete schon, dass DREAM THEATER aufhören oder ihre musikalische Identität verlieren. Weit gefehlt, DREAM THEATER funktionieren auch ohne ihn, wobei viele Fans die ersten Werke als wahre DREAM THEATER Werke ansehen.
Man mag zu DREAM THEATER nun stehen wie man will, hier geht es nun über die neuen Gehversuche eines Kevin Moore und diese sind nicht gerade unbeachtlich. Er wirkte bei FATES WARNING mit, gründete das megageniale Projekt OSI und rief nebenbei seine Band CHROMA KEY ins Leben, in welcher er seine Vorliebe für Filmsoundtrackvisionen umsetzen konnte.
Das Erstlingswerk viel dabei sehr elektronisch aus und hatte mit Metal nicht mehr viel am Hut. An einigen Stellen waren noch vereinzelt Gitarren zu hören und auch das Drumming war sehr abwechslungsreich, aber es war festzustellen, dass er das ambientartige bevorzugte. Das Nachfolgewerk kenne ich nun leider nicht, aber ich gehe davon aus, dass er den Stil verfeinert hat. Auf „Graveyard Mountain Home“ lebt er nun seine eigenen Visionen aus und entfernt sich nun total vom Rock. Hier dominiert reiner Ambientsound und man merkt förmlich seine Einstellung dem Kommerz gegenüber; er zeigt dem Musikbusiness den Stinkefinger und bringt ein sehr mutiges und innovatives Werk unter die Leute. Hier wirkt nichts, aber auch rein gar nichts konventionell, Kevin Moore experimentiert hier mit Soundcollagen, Dialogen und Geräuschen und versucht auf diese Art und Weise, einen Film im Kopf des Hörers entstehen zu lassen. Nun stellt sich die Frage: gelingt es ihm, ja oder nein? Diese Frage kann man gar nicht beantworten, denn die Antwort muss sich jeder Hörer selbst geben und einzig und alleine an der Offenheit des Zuhörers liegt es, ob geistige Bilder, die sich zu einem Film vereinen sollten, entstehen oder nicht.
Bei mir klappte dies leider nicht, diese Soundcollagen gingen bei mir bei einem Ohr rein und beim anderen raus. Einen gewissen Reiz kann ich dem Album schon entnehmen, aber es zündete bisher leider nicht. Ich konnte probieren was ich wollte, über Kopfhörer im Dunkeln anhören, über den Discman den Klängen andächtig lauschen, laut über die Stereoanlage abspielen oder Alkohol dazu trinken. Was ich probierte, es klappte nicht. Nun mag man mir vorhalten: wer zwanghaft nach etwas sucht, scheitert an der Zwanghaftigkeit. Andere wiederum, die keine Geduld haben, werden sich sagen, wo nichts ist, kann ich nichts entstehen.
Die Musik gibt mir also mehr Fragen als Antworten auf und damit hat dieser Musiker schon mehr erreicht als andere Musiker. Immerhin setzt man sich aktiv mit etwas auseinander und die Musik wird dabei nicht zu einem austauschbaren etwas.
Im Internet habe ich gelesen, dass Kevin Moore eine neue Heimat hat, er lebt nun in Istanbul und er hat für einen Film „Okul“ den Soundtrack geschrieben. Diese vorliegende CD basiert nun auf den Film „Age 13“. Vermutlich sollte man sich den Film ansehen und sich dann dazu den Soundtrack anhören, wer weiß vielleicht gehen einem dann die Augen auf.
Ich für meinen Teil, höre mir weiterhin dieses Stück an, werde mich auch weiterhin meinen Fragen hingeben und versuchen Antworten zu finden. Ich würde jedem raten, sich selbst ein Bild, davon zu machen und dann entscheiden, ob er mit dieser CD klar kommt oder nicht.
Die Bewertung ist nun eine etwas problematische Angelegenheit...
http://www.chromakey.com/
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