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9.5
Mal ganz unvoreingenommen: spätestens seit dem '98er Edellängsschnitt "The Visitor" zählen die Engländer ohne Zweifel zur Elite der hiesigen Prog Rock-Szene. Kaum ein andere Kapelle versteht es so vorzüglich, jedes einzelne Album in einem völlig anderem Licht erstrahlen zu lassen, erfrischend kontrastierende Ideen - sei es in rein musikalischer oder ganzheitlicher Form - einzunähen und sich dabei stets treu zu bleiben. Das selbstverständlich auf erschwinglichem Niveau und einer gewissen Portion Eleganz.
Diesmal, zum zehnjährigen Band Jubiläum haben sich Clive Nolan und Co. zudem etwas ganz besonderes einfallen lassen: beruhend auf Professor Henry Pepper's Illusionsspiel aus dem neunzehnten Jahrhundert, das in einem Londoner Theater anhand Glas/Licht Reflexionen uraufgeführt wurde und dabei die „virtuellen Darsteller“ in Form von Geister erscheinen ließ, übernehmen die Arena Musiker als viktorianische Comichelden hier quasi selbst die Hauptrollen (Charaktere & Details siehe Booklet). Erster Blickfang hierfür das Wahnsinns Cover Artwork von David Wyatt (!), das gerade zu nach Vinyl & Gatefold schreit! Obwohl dieses Album - für Arena Verhältnisse versteht sich - relativ hart aus den Membranen oszilliert, gibt es auch hier A-Ha Efekte en masse. Jene ereilen den geneigten Hörer unentwegt kompetent und fesselnd fortab bei "Bedlam Fayre", einem äußerst verspielten, hochmelodischen und gleichermaßen eingängigen Pförtner, der es problemlos versteht, alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Solche und ähnliche Attribute treffen im weiteren wirklich auf jeden einzelnen Track zu, als da wären "Smoke And Mirrors" - ausgestattet mit einem absoluten Zuckerwatte Refrain, "The Shattered Room" - eine zunächst schüchtern startende Gehörgangsspülung, die sich im weiteren Verlauf zu einem leidenschaftlich garnierten Metal Geschoß wandelt; "The Eyes Of Lara Moon" - sentimental und zerbrechlich schön (!) und zum kollektiven Abdriften die herzlich ladenden "Tantalus" und "Purgatory Road". Und wie so oft bekommt man auch hier die längste Praline (…) ganz am Schluss serviert: das dreizehnminütige "Opera Fanatica" erfüllt alle akustischen Bedürfnisse von Klassik über Oper bis ans andere Ufer der anspruchsvollen Rockmusik, übertaucht und durchdringt jegliches Klischee, glänzt an jeder Ecke mit seinen noch so versteckten Details, bietet drallsten Bombast und gehört mit zum Besten, was in den letzten Jahren für die heilige Stätte der 'Monumental Gifts Of Rock & Metal' geopfert wurde! Fast schon logisch, dass man diese Wonnepropen, sieben an der Zahl, in einen cremig-druckvollen Sound verpacken ließ, bei der auch unüberhörbar Threshold's Karl Groom seine kompetenten Fingerchen im Spiel hatte und mitverantwortlich ist, dass der "Pepper's Ghost" derart galant tönt. Jeder, der glaubt, nur im Entferntesten mit anspruchsvoller Mucke in Verbindung zu stehen, kommt an diesem Prachtstück der britischen Kunstschmiede namens Arena nie und nimmer vorbei! Trackliste
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Reviews
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