An sich ist es ja heutzutage schon quasi karrieretechnischer Suizid, wenn man seine Musik als „Nu-Metal“ tituliert, nur dürfte sich das bis Portugal noch nicht so richtig herumgesprochen haben. „Nu“ in Form von Neu sind die Fünf ja dann bei näherer Betrachtung auch nicht wirklich, treiben sie ihr Unwesen nun doch schon seit 11 Jahren und mit „The Bliss“ veröffentlichen sie auch schon ihr 3 Langeisen.

Auch haftet der „Nu-Banner“ in direkter Weise auch nicht sonderlich, tönt man die meiste Zeit doch eher nach– den hierzulande leider völlig unterbewerteten – Papa Roach und/oder Disturbed, denn den üblichen „Neuen Verdächtigen“. So sind es dann auch die eher gefühlsbetonten, ja schon Harmonie versprühenden Songs wie „ICED“, „Say (What You Wanna)“ oder das hitverdächtige „Upside Down“, welche mich in Verzückung bringen. Das man auch in unserem südlichsten EU-Nachbarn ordentlich brachial zu Werke gehen kann, beweisen der Einstieg „Feel My Anger“ oder das darauf folgende „Devil in My Mind“. Bei dieser doch ansprechenden Leistung sehe ich mal über den Trip-Hop mäßigen Ausklang in Form von „Lost Souls“ schweigend hinweg.

Ist ganz OK das Ding, wäre bei einer Herkunft der Band jenseits des großen Teiches ein potenzieller MTVIVA Rotationskandidat, Suchgefahr besteht für mich aber definitiv nicht.