Mit Marble Arch betritt eine neue Band, die so neu nicht mehr ist und seit 1995 unter dem Namen „Evercry“ aktiv ist , die musikalische Bühne von Century Media. Wer auf ein brutales Metal Album oder eine Gothmetal Legende mit Frauengesang hofft, kann sich das Review gleich sparen, denn Marble Arch stehen mit ihrem Sound irgendwo zwischen den Smashing Pumpkins, Muse und den gängigen Finnengoth Größen (Entwine, 69 Eyes und co) mit einem Hauch The Cure. Der entscheidende Unterschied ist aber, dass die Songs, obwohl sie düster sind, nicht in die Kiste „Gothrock“ fallen und wenig mit Metal Elementen arbeiten. Marble Arch ist einfach schöner Rocksound, etwas düster angehaucht und melodisch. Songs wie „The Inmost“ oder „Silent Dance“ gehen extrem eingängig ins Ohr und eignen sich zum Entspannen hervorragend.
Das einzige Manko ist, dass die Songs sich teilweise sehr ähneln und gegen Ende ein wenig Langeweile eintritt, doch das Potenzial für musikalische Schmankerln ist durchaus vorhanden. Allerdings finde ich persönlich die Gothrock angehauchten Songs nicht wirklich spektakulär, „Not The Ones“ ist zum Beispiel ein grausamer HIM Klon, der auch nicht so dazu passt. Mir gefallen die etwas rockigen Sachen besser, denn darin sind Marble Arch einfach gut und schaffen eine einzigartige Stimmung, düster und doch hoffnungvoll, depressiv, aber ohne Klischees und Trauermärschen. Für Musikfans, bei denen es nicht immer Metal pur sein muss, und die gerne mal eine Abwechslung im musikalischen Speiseplan hätten, ist das Album wirklich empfehlenswert... ja ich lege es sogar jedem „nicht Metaller“ ans Herz!