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8.0
Etwas ruhiger gehen es diesmal die depressiven Mannen aus dem Hohen Norden an, die wohl als die kultigste Band Finnlands Geschichte schreiben. Sentenceds neues Werk ist natürlich, wie sollte es auch anders sein wieder voller tieftrauriger Melodien und Texte, die ganz in der Tradition der älteren Scheibchen von Selbstmord und Depression handeln (anscheinend haben sich Ville und Konsorten für ihre Schreiberei den Polarwinter ausgesucht, so depressive Songs und Texte kriegt sonst keiner zusammen), und auch wenn das Thema schon ziemlich totgesungen und fast schon nervig ist, so sei es Sentenced doch verziehen (die „Killer“ dürfen sowas einfach, nein, sie müssen sogar solche Titel wie „Excuse Me While I Kill Myself“ oder „The Luxury Of A Grave“ ins Spiel bringen...). Da bleibt auch die Frage nicht lange offen, was wohl das „Cold White Light“ ist (Winter? Tod?).... Aber nun zu den Songs, die beim ersten Durchhören fast enttäuschend wirken, findet man doch diesmal nicht so leicht einen der klassischen Sentenced Mega Ohrwürmer (ich denke da nur an „Killing Me, Killing You“ oder „The Rain Comes Falling Down“). Bei mehrmaligem Hören aber entpuppen sich Songs wie „Brief Is The Light“ (damit sind wohl die Sonnenstunden des Finnischen Winters gemeint?) oder „Neverlasting“, das stark in der Tradition von „Crimson“ ist, als wahre Ohrenschmeichler mit coolen Gitarrensoli. Sentenced haben auch hier wieder ihr Gefühl für geniale Instrumental Intros/Outros spielen lassen und so erinnert gleich der erste Song (eigentlich das Intro) „Konevitsan Kirkonkellot“ (wenn jemand Finnisch beherrscht wäre ich für eine Übersetzung sehr dankbar!) eine instrumentale Ode an den Winter. Und wer dachte, Sentenced verzichten auf ihre gefühlvollen düsteren Balladen, der irrt, und so überkommt einen spätestens ab „Aika Multaa Muistot (Everything Is Nothing)“ die Gänsehaut und man drückt sich ne Träne weg (sofern man eine übrig hat). Mein Favorit ist allerdings das mit genialer Keyboardlinie versehene „Guilt & Regret“ aber auch „The Luxury Of A Grave“ ist ziemlich gut und erinnert ein wenig an die „Frozen“ Zeit. „The Cold White Light“ ist einfach wieder ein typisches Sentenced Album, das nahtlos an Crimson anknüpft. Die Scheibe kommt zwar nicht an Meistwerwerke wie „Amok“ oder „Frozen“ heran, aber jeder, der von Crimson angetan war, wird auch hier nicht enttäuscht werden.
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