Gleich vorweg: auf der Promo-CD zum Debut-Album von SILVERSTEIN in meinem Laufwerk finden sich gerade mal zwei Nummern von diesem im Mai erschienenen Album und beim ersten Mal durchhören konnte mich keine der beiden auch nur annähernd überzeugen. Zu abgedroschen die sich mit 08/15-Hardcore-Gekreische abwechselnden Linkin-Park-Vocals, zu wenig überzeugend die zeitweilig durchkommenden Aggressionen, zu deutlich das MTV-Logo vor meinem geistigen Auge. Nun steht da aber auf dem Cover etwas von „beautifully orchestrated emotional hardcore“. Was soll man von solch einem Widerspruch in sich halten?!
Also noch zwei/drei mal rein damit und genauer hingehört – und tatsächlich: bei intensiverem und mehrmaligem Reinhören beginnen die mehr und mehr pathetisch anmutenden Gitarrenriffs und die dagegen anspielenden Drums ein Eigenleben zu entwickeln, dass mehr und mehr fasziniert. Die gekonnte eingesetzten Breaks wirken auch erst nach dem dritten Mal Anhören, dann aber umso besser.
Freilich, der Gesang ist immer noch aalglatt, jede Art von Innovativität scheint der Markttauglichkeit geopfert worden zu sein, wer sich ein bedeutendes Stück Musikgeschichte erwartet wird enttäuscht sein. Diejenigen aber, die einfach nur netten, technisch sauberen Hardcore mit Hang zum Schönen suchen könnten mit „when broken is easily fixed“ durchaus glücklich werden.