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9.0
Nur ein kleiner Lichtspot ist auf dem schwarzen Cover zu erkennen, nur ein bisschen Hoffnung in der Finsternis… Passend zum Artwork gestaltet sich dann auch die Musik, die auf "Lights Out" noch dunkler ausgefallen ist als auf dem "Saviour" Werk der Englisch-Irischen Band um Duncan Patterson (wer kennt ihn nicht von früheren Anathema Glanzwerken?) und Mick Moss.
Mit einem Sirenengetöse geht es erst einmal etwas ungewohnt los, doch zeigt diese Soundspielerei auch den Weg, den man auf der Scheibe immer wieder einschlägt: Hier wird viel mit Soundcollagen und Klangteppichen gearbeitet, die immer wieder geschickt in die einzelnen Songs verarbeitet werden. "Lights Out", der erste Song und Titeltrack ist ebenfalls Wegweisend für die restlichen musikalischen Welten der Scheibe... Welten, ja, denn was hier geboten wird geht vor allem nach mehrerem Hören des Albums immer wieder über die Musik hinaus und manchmal könnte man das als perfekte Filmmusik verwenden! Duncan und Mick spielen mit elektronischen Passagen, psychedelischen Klängen, sanften Gitarren und wechselndem Gesang zwischen tiefen männlichen Vocals und der schönen Stimmen von Michelle Richfield und Hayley Windsor. Auch der Bass unterstreicht hier immer dezent den Sound und so ergibt sich in diesem wummernden Spiel aus düsteren Klängen, elektronischen Keyboardspielereien, Soundkollagen und einer Menge Finsternis eine wunderschöne Einheit: Antimatter! "Everything you know is wrong" ist wieder mal ein Beispiel für das perfekte Gespür der Antimatters für dunklen, schrägen und vor allem ganz eigenen Sound, der sich fernab von jeglicher Schubladisierung befindet und sich in ganz eigenen Sphären bewegt. Das Stimmenduett kommt hier besonders gut rüber und die verzweifelte Atmosphäre wird in Gitarre und Gesang eingebettet... Traumhaft! "The art of a soft landing" ist zusammen mit "Everything you know is wrong" und "Lights out" mein Favorit der Scheibe, vor allem wegen der schönen Gitarrenparts (die – man möge mir den Vergleich verzeihen – an neuere Anathema Songs erinnern) und der kalten Rythmen, die dem Song einen ganz eigenen, unverkennbaren Anstrich geben. Sehr psychedelisch und ein wenig aus der vorangegangenen Soundeinheit gerissen wirkt für mich der Song "Expire", der sich mehr als 7 Minuten lang im selben Rythmus bewegt und immer wieder den selben Gesang wiederholt... Gewöhnungsbedürftig aber nicht schlecht! "In Stone" lebt zuerst vom Rythmus und Gesang, hier unterstreicht der Bass ganz besonders den Sound und untermalt die verzaubernden Vocals von Mick! Ungewohnt kommt es mitten im Song dann zu einem Break und eine gesprochene Passage gibt der Nummer ein zweites Gesicht. Antimatter schaffen es eben immer wieder zu überraschen! Ohne Pause geht man in ein geflüstertes Intro von "Reality Clash" über, ein düsterer Song der zuerst nur mit Keyboards besticht und dann den Überraschungsmoment im Übergang zu einer eher normalen Antimatter Nummer findet! Obwohl stinknormal sind hier eigentlich keine Songs und jedes Stück ist und bleibt etwas besonderes. "Dream" ist für mich einer der leidenschaftlichsten und zugleich traurigsten Songs auf der Scheibe. Mit weiblichem Gesang und einer Soundwand, die mit Keyboards, Samples und Percussion Atmosphäre macht zieht sich der Song gegen Ende in eine sehr düstere Instrumentalpassage, die sich ständig zu steigern scheint bis sie letztendlich verstummt. Auch der Song ist wieder ein gutes Beispiel dafür, dass Antimatter sich mal in Filmmusik versuchen sollten. Das Instrumentalstück "Terminal" könnte ebenfalls gut zur Untermalung von Bildern dienen... Hier wird mit Keyboard experimentiert und eine ganz eigene Dramaturgie aufgebaut, der Aufbau der Melodie erinnert an den Atem und dann taucht plötzlich Gepiepse auf, wie im Krankenhaus. Der Sound verstummt langsam, jemand röchelt... Dann ist es aus... Lights out... Fazit: Wer auf ganz eigene Soundcollagen steht und sich mit düsteren, verträumten und sehr eigenständigen Melodien anfreunden kann der sollte sich unbedingt mal in die Musik von Antimatter einhören... Auch der hartgesottenste Metalhead findet in diesem Soundgewand sicherlich das eine oder andere musikalische Erlebnis. Empfehlenswert! Trackliste
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