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7.0
„Hurra“, dachte ich mir, „ein neues feines Pagan-/Viking-Metal-Werk aus Norwegen“, und legte hoffnungsvoll das vierte Studioalbum von Helheim in meinen CD-Player ein. Zahlreiche Nächte und ein paar Hördurchgänge später bin ich noch immer nicht ganz mit der Silberscheibe warm geworden. Dabei sprächen die Voraussetzungen doch für sich: Das letzte Album „Blod & Ild“ kam seinerzeit gut an und mit Massacre Records hat nun auch die mühselige Label-Suche für das grimmige Quintett aus Bergen ein Ende gefunden...
Das im (ebenfalls in Bergen beheimateten) Grieghallen-Studio eingespielte neue Album beginnt recht schräg: In einer Art Marktplatz- bis Tavernenatmosphäre kommt ein Reiter und spricht in undeutlichem Englisch ein paar Worte über die nahende Pest. Es folgen ein paar modern anmutende Beats und kurz darauf seltsam zerhackte Klänge. Anschließend nimmt das Unheil seinen Lauf. Und Gitarrist Thorbjorn setzt leider voll auf seinen grausam verzerrten Sechssaiter. Sein Instrument deckt vom Sägen über Fiedeln bis zum Krachen fast alles ab – nur leider entpuppt sich dieses moderne Klanggewand mitunter als ein wenig nervtötend. Die Songs selbst sind eigentlich recht abwechslungsreich, mal flott und kraftvoll, mal atmosphärisch und düster. Die vorwiegend aggressiven Vocals stellen eher einen Pluspunkt dar. Besonders gut und akustisch noch am ehesten dem Viking Metal zuzuordnen sind „Stones to the Burden“, das kräftige „Elde“, die episch-gnadenlose Nummer „Warlot“, sowie vor allem „God of Slander“ und das geniale majestätische „Hjelmstorm“. Die andere Hälfte des Albums ist leider schwächer oder vielleicht einfach zu „modern“ für meinen Geschmack. Und insgesamt ist es leider mit 42 Minuten etwas kurz geraten. Im Vergleich mit bekannteren Genrekollegen aus dem Viking-Bereich, wie Thyrfing oder Einherjer (welche ja beide ebenfalls zunehmend geradliniger und moderner wurden), zieht Helheim hier eindeutig den Kürzeren, wobei man Songs wie die letzten beiden oben genannten noch eher mit Einherjer vergleichen kann. Helheim klingt noch um einiges vertrackter und roher und wartet eben insbesondere mit diesen ungewöhnlichen Gitarren auf. Experimentierfreudige Geister sind hier mit einem Probehördurchgang gut beraten, während Viking-Fans mit ausgeprägter Vorliebe für Folk-Elemente keine Freude an „Yersinia Pestis“ finden dürften. Nichtsdestotrotz ist das Album ganz gut gelungen und bietet neben den schrägen auch einige erhabene Momente, die sich gewiss auch live gut umsetzen lassen. Trackliste
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Reviews
02.01.2016: raunijaR (Review)News
01.06.2019: Video zum Titelsong vom neuen Album04.01.2011: Videoclip zu "Dualitet Og Ulver" steht parat. 25.10.2010: Neue EP, neuer Song und Tourdates online. 22.04.2008: Black und Pagan Metal im Kindergarten ! |
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