Mal ganz ehrlich, für alternative Klänge bin ich eher selten zu haben, den Stoff überlasse ich sonst gerne jemand anderem, dennoch ist mir per Zufall die EP der Österreicher in die Hände gerutscht und gemäß dem Sprichwort "Wer nicht wagt der nicht gewinnt" habe ich das Teil mal in den Player gesteckt und war wirklich gespannt was mich mit Julia, was nebenbei ein doch etwas komischer Bandname ist (aber immerhin noch besser wie z.B. Karl-Heinz) erwartet. Und ganz ehrlich war ich sehr positiv überrascht. Wie man die Musik exakt schubladisieren sollte traue ich mir nicht wirklich zu, aber mit Nu-Metal, Alternative und Pop nenne ich mal drei Sparten, die getrost ein Wörtchen mitzureden hatten bei der überaus guten Produktion.
Auf Eigenständigkeit zu setzen war aber nicht wirklich ein wichtiger Punkt in der Planung dieser Scheibe. Das Handwerk des Abkupfern von "Hitparaden-Bands" wie Nickelback und des Kaschieren selbigen beherrschen die Jungs aber perfekt. Genauso wie ihre Instrumente.
Nebenbei fungiert der Song "Lost" als Soundtrack zum Film "Nachtmusik" mit Katja Riemann, wobei der eigentlich nicht den Höhepunkt dieser EP ist. Da würde ich eher "Sellout" den Vorzug geben, ein eher ruhigerer Song mit lässigen aber filigranen Groove!
Die insgesamt 7 Songs mit einer Spielzeit von knapp über 26 Minuten sind es dennoch wert mal angehört zu werden. Wer dies tun will, hat die Möglichkeit dazu auf der Homepage der Wiener.