Das ist eindeutig eines der rockigsten und doch düstersten Alben, die mir in letzter Zeit in die Hände gefallen sind! Was sich zuerst wie eine etwas härtere Version von Sentenced anhört, entpuppt sich im Laufe der Scheibe als wahres Wunderwerk an verschiedenen Einflüssen, Soundscapes und Atmosphären...Mit einem Wort: das rockt! Gotisch angehaucht gehts in Songs wie „Alienation“ zur Sache, bei „Nocturnal Rhapsody“ packen die Jungs dann die Rock´n Roll Keule aus und verwöhnen die Ohrwascheln mit feinsten Soli. Vielleicht wäre in dem Fall der Vergleich zu Danzig erwähnenswert, doch lassen wir die langweiligen Vergleiche einfach mal beiseite, dieses Album ist meines Erachtens zu vielseitig, um es mit nur einer Band zu vergleichen. Auch wenn sich viele Teile der Musik ein wenig nach „schon mal dagewesen“ anhören, so ergibt die Einheit der Musik doch eine einmalige Mischung aus extrem geilem Rock und gänsehaut Gothic (obwohl ich Tenebre eher in der ersten Sparte ansiedeln würde). Fetzige Riffs dröhnen bei „Beauty Destroyed“ aus den Boxen, sodass man als Normalsterblicher einfach mitgehen muß...Da bleibt kein Nacken still!

Doch Tenebre zeigen auf „Electric Hellfire Kiss“ auch ihre sanfte Seite und die wunderschöne Ballade „She Darks The Sun“ ist der beste Beweis für das düstere Talent der Band! Beeindruckend sind auch die stimmlichen Ebenen, die Sänger Victor beherrscht, mal krächzend düster, mal sanft traurig, mal aggressiv rockig: die Vocals passen immer ins instrumentale Soundgewand der jeweiligen Stücke. Der Line-Up Wechsel, der neben Victor (von der schwedischen Gohthic Band Dawn Of Oblivion) auch Gitarrist Peter (Ex-Embraced) mit ins Tenebre-Boot geholt hat war also eine Bereicherung für die Band.
„Electric Hellfire Kiss“ ist ein Album für Jeden, für den hartgesottenen Rocker ebenso wie für den Fan der dunklen Klänge. Tenebre verbinden diese Stile einfach perfekt und schaffen mit ihrem neuen Album endgültig den Sprung aus dem Einheitsbrei der Gothic-Rock Releases.